Zinsen sinken: Golfstaaten folgen dem Fed
Gute Neuigkeiten für Investoren: Kredite werden in der Golfregion günstiger. Die Zentralbank der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hat beschlossen, den Basiszins-Satz für die Übernacht-Depositen um 25 Basispunkte von 4,15 Prozent auf 3,90 Prozent zu senken.
Auch die anderen arabischen Ölstaaten am Golf wie Saudi-Arabien folgen dem Fed.
Die amerikanische Zentralbank hat am Mittwoch den US-Leitzins, die sogenannte Fed-Funds-Rate, zum zweiten Mal in diesem Jahr um einen Viertelpunkt herabgesetzt. Die neue Bandbreite liegt nunmehr zwischen 3,75 Prozent und 4 Prozent.
Zinsabstand beibehalten
Die Zentralbank von Saudi-Arabien senkte am späten Mittwoch, 29. Oktober 2025, ihren Leitzins (Repo-Satz) um 25 Basispunkte auf 4,5 Prozent – den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren. Diese Entscheidung entsprach den Markterwartungen und zielte darauf ab, den Zinsabstand zur US-Notenbank (Federal Reserve) beizubehalten, um Kapitalflüsse zu sichern und das Wechselkursregime zu stabilisieren.
Dilemma Inflation
Alle Golfstaaten (mit Ausnahme Kuwaits) haben ihre Währungen in festen Wechselkursen an den Greenback gekoppelt, weil ihr Hauptexportgut Rohöl überwiegend in Dollar bewertet und gehandelt wird. Für einen Dollar müssen beispielsweise stets 3,677 VAE-Dirham bezahlt werden.
Die Entscheidungen des Fed entsprachen den Markterwartungen, obgleich der Arbeitsmarkt in den USA schwächelt, die Inflation jedoch bei 3 Prozent und damit über der Zielmarke von 2 Prozent liegt.
Für die Golfstaaten erwartet der IWF dagegen eine moderate Inflationserhöhung im Jahr 2025 und 2026 von 2 Prozent, nach 1,7 Prozent im 2024. Laut Carla Slim, Chefökonomin Mittlerer Osten und Pakistan bei Standard Chartered Bank in Dubai bedeutet die durch US-Zölle verursachte höhere Inflation keine Gefahr für die Golfstaaten, weil gedämpftes Wachstum in Ostasien die US-Inflation auf globaler Ebene ausgleicht.

















