Trump-Besuch: Strippenzieher mit engen Verbindungen zum Finanzplatz
Die Delegation war hochkarätig: Partners Group Mitgründer Alfred Gantner war mit von der Partie genauso wie auch Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour und Richemont-Boss Johann Rupert. Auch Diego Aponte (MSC), Daniel Jaeggi (Mercuria) und Marwan Shakarchi (MKS) ergänzte die Runde am vergangenen Dienstag im Oval Office des Weissen Hauses, die US-Präsident Donald Trump die Aufwartung erwies.
Das Thema: Der Zollstreit.
Ex US-Botschafter in der Schweiz fädelte ein
Die Gruppe verfügt zwar nicht über ein Verhandlungsmandat. Doch es gelang ihr, die lange Zeit festgefahrene Diskussion wieder in Schwung zu bringen. US-Präsident Donald Trump war voll des Lobes über die Schweizer Delegation: Auf seiner Plattform Truth Social sprach Trump von einem «offenen und konstruktiven Gespräch» und dankte allen Beteiligten für ihre «hervorragende Arbeit und ihr Engagement»; finews.ch berichtete darüber.
Hinter dem Coup stecken vor allem zwei Personen: Alfred Gantner und Edward McMullen, ehemaliger US-Botschafter in der Schweiz, der den Kontakt zur Trump-Administration sicherstelle.
McMullen eng mit Finanzplatz verbunden
McMullen hatte sich in der Vergangenheit wiederholt positiv über den Bankenplatz Schweiz und insbesondere die UBS geäussert. Zudem unterhält er geschäftliche Beziehungen mit dem Schweizer Unternehmer Claudio Cisullo, der enge Verbindungen zum Finanzplatz Schweiz pflegt, unter anderem durch seine Firma Chain IQ aus Zug, einem global führenden Dienstleister im indirekten Beschaffungswesen (indirect procurement).

Claudio Cisullo. (Bild: zVg)
Beide gehören dem Global Advisory Board von One United Properties an, das die strategische Entwicklung des börsenkotierten rumänischen Immobilienentwicklers mit internationaler Perspektive begleitet: Cisullo als Chairman des Global Advisory Board sowie von One United Properties und McMullen als Board-Member. Das Gremium soll helfen, neue Investorenkreise zu erschliessen und die globale Positionierung des Unternehmens auszubauen.
Cisullo war nicht direkt in das Treffen im Oval Office involviert, unterstützt aber die Bestrebungen des «Team Schweiz» und ist im Hintergrund beratend tätig: «Der Zollsatz von 39 Prozent trifft die Schweizer Industrie hart. Es muss in unserem gemeinsamen Interesse liegen, diese Hürde abzubauen.»
Wie realistisch ist nun ein Durchbruch im Zollstreit? Cisullo gibt sich vorsichtig: «Ich halte nichts von Spekulationen. Aber alle, die Einfluss nehmen können, sollten jetzt alles daransetzen, dass wir rasch vom 39-Prozent-Satz wegkommen.»















