Andrea Orcel will die UBS Investmentbank im US-Markt im Edelsegment platzieren: Fokussiert auf wenige Bereiche und dafür hohe Gebühren einstreichen. Dafür sucht der Investmentbank-Chef Berater.

Andrea Orcel, seines Zeichens Investmentbank-Chef der UBS, hegt «sehr aggressive Pläne für den US-Markt». wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtete. Der Plan sieht vor, den Pool von M&A-Bankern binnen drei bis fünf Jahren zu verdoppeln.

Orcel will dabei nur die Crème de la Crème der M&A-Banker. Entsprechend hoch setze er die Messlatte für Neueinstellungen an und halte dabei nach einem ganz bestimmten Beratertypus Ausschau.

«Wir suchen nach altmodischen Bankern, die Beziehungen und Ideen haben und besser umsetzen als andere – nur so fassen Kunden vertrauen», ist sich der 54-Jährige sicher.

Wie ein Ferrari

Mit den Old-School-Bankern plant Orcel denn auch eine Old-School-Investmentbank aufzubauen, die sich durch überlegene Beratung und Service auszeichnet und dafür auch entsprechende Gebühren verlangt. Die UBS, welche Orcel vorschwebt, unterscheidet sich gänzlich von anderen Investmentbanken. «Es gibt Ferrari und es gibt Fiat», sagt Orcel.

Fiats seien jene Banken die vor allem Volumen im Blick hätten und in jedem Geschäftssegment aktiv seien. Doch die UBS sei wie ein Ferrari. «Wir sind viel kleiner, dafür aber fokussiert».

Bei den League Tables zurückgefallen

Offenbar zeigt der eingeschlagene «Ferrari-Kurs» bereits erste Erfolge. So kletterten die Gebühren im amerikanischen M&A-Markt, dem weltweit grössten, im vergangenen Jahr um rund 30 Prozent. 

Vor diesem Hintergrund stört es Orcel wenig, dass die UBS zuletzt bei den jährlichen League Tables über die erfolgreichsten Investmentbanken zurückgefallen ist, worüber auch finews.ch berichtete.

Insofern passt die folgende Aussage zu seiner Ferrari-Fiat-Analogie: «Wir sind zwar nicht in jeder Rangliste vorne dabei, dafür aber in jenen Bereichen führend, die wir ausgewählt haben».

Veränderungen im Management

Dem Bericht zufolge ist es das erste Mal, dass sich Orcel zur künftigen Ausrichtung des Investmentbankings der UBS in den USA äussert, nachdem der Investmentbanking-Chef für die Region Americas, Joe Reece, im vergangenen März die Bank verliess.

Erst im vergangenen November hatte ihn Orcel im Zuge einer Vergrösserung des Managements zum Verantwortlichen für die Region Americas ernannt, wie auch finews.ch berichtete. Dem weiteren Vernehmen nach seien sich Reece und Orcel uneins über die weitere Strategie gewesen. Derzeit leitet Sam Kendall die Sparte ad interim.

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