Reputationsschaden, Verluste, Personalflucht und zuletzt auch noch Verkaufsgerüchte: Die Falcon Private Bank kann sich nur noch selber retten.

Um den Zustand der Falcon Private Bank nach ihren desaströsen Aktivitäten im 1MDB-Skandal zu beschreiben, dem mutmasslichen Milliardenbetrug beim malaysischen Staatsfonds, genügen zwei Zahlen: 128 Millionen und 28 Millionen. So viele Franken hat die kleine Zürcher Privatbank in Besitz des Staatsfonds von Abu Dhabi in den vergangenen beiden Geschäftsjahren an Verlusten erlitten.

Nachdem das Minus von 2016 vor allem wegen der Auflösung von Handelpositionen und Investments anfiel, ist das erneut tiefrote Resultat von minus 28 Millionen Franken Ausdruck der höchst ambitionierten Strategie früherer Chefs wie Eduardo Leemann und Walter Berchtold.

Ächzen unter der Kostenbasis

Wie dem finews.ch vorliegenden Geschäftsbericht 2017 der Falcon Private Bank zu entnehmen ist, ächzt das Institut unter einer Kostenbasis, welche die aktuelle Ertragskraft bei weitem übersteigt.

Ob sich der vor Wochenfrist kolportierte Kaufinteressent auf Grund des ultimativen Restrukturierungszwanges von der Falcon abgewandt hat, ist nicht bekannt. Wie Recherchen von finews.ch aufzeigen, gab es diesen Kaufinteressenten mit der auch in der Schweiz tätigen Luxemburger Banque Havilland tatsächlich.

Management und VR wussten wenig bis nichts

Gemäss diesen Quellen hatte sich Havilland-Besitzer David Rowland, ein britischer Immobilien-Tycoon und Milliardär, aus eigener Initiative mit einer Kaufabsicht direkt an die Falcon-Aktionäre in Abu Dhabi gewandt. Diese öffneten auch die Bücher für eine «Due-Diligence»-Prüfung, doch Rowland machte aus nicht bekannten Gründen einen Rückzieher.

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