Den Umbau gleiste die Schweizer Grossbank UBS schon vor einem Monat auf. Nun haben die Kündigungen in der UBS-Investmentbank begonnen. 

Die Kündigungswelle bei der UBS-Investmentbank begann gestern Donnerstag im Londoner Handelsgeschäft. Infolge einer Restrukturierung der Division, welche die Schweizer Grossbank im September angekündigt hatte, hat im Aktienhandel eine Gruppe hochrangiger Mitarbeiter bereits ihre Jobs verloren, wie das britische Branchenportal «Financial News» am Freitag berichtete. 

Im Zuge der Reorganisation fusionierte die UBS das gesamte Handelsgeschäft – Aktien einerseits, Festverzinsliche und Währungen andererseits – unter George Athanasopoulos und Jason Barron, die die Einheiten davor getrennt geführt hatten. In diesem Bereich, der seit dem 1. Oktober Global Markets heisst, hat das Aufräumen nun begonnen.

Schreckliches Quartal

Dem weiteren Vernehmen nach soll der Prozess im Global Banking, wo das Beratungsgeschäft zusammengeführt wurde, etwas später beginnen. Dieser Bereich untersteht mit Javier Oficialdegui und Ros L'Esperance (früher Stephenson) ebenfalls einer Doppelspitze.

Zwar schlug sich die UBS-Investmentbank im zweiten Quartal dieses Jahres gut, die Bank leidet dennoch unter dem breiten Ertragsrückgang in der Branche. Wie «Efinancialcareers», ein weiteres Finanznachrichtenportal, schrieb, war das dritte Quartal 2019 «schrecklich» für die Investmentbanken. 

Länger gebraucht

Dies könnte auch die Entscheidung der UBS-Chefs beeinflusst haben, die Kündigungen auf das vierte Quartal 2019 zu schieben. Zu den ohnehin schlechten Resultaten wären sonst noch Restrukturierungskosten hinzugekommen. 

Ohnehin hat die grösste Schweizer Bank länger gebraucht als die Konkurrenz, bis sie bei ihrer – bereits relativ schlanken – Investmentbank Massnahmen ergriffen hat. Bei der Konkurrenz gingen die Einschnitte denn auch deutlich tiefer als die «hunderten» von Stellen, die bei der UBS nun bedroht sind. 

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