Auf die Fusion der Vermögensverwaltung folgt die Verschlankung der Investmentbank. Wird der Umbau zum Selbstzweck bei der UBS?

Piero Novelli und Rob Karofsky stülpen sich den Bauhelm über, im übertragenen Sinn: Wie auch finews.ch berichtete, leiten die beiden Co-Chefs einen grösseren Umbau der ihnen unterstellten UBS-Investmentbank ein.

Offiziell bestätigt ist nichts. Wie es aber im Umfeld der Bank heisst, werden das klassische Beratungsgeschäft weltweit zum «Global Banking» zusammengeführt und der Handel mit Zinsen und Aktien in die gemeinsame Klammer «Global Markets» gebracht.

Damit will die UBS Doppelspurigkeiten abbauen und letztlich auch Kosten sparen, so die Medienberichte – eine Effizienzübung, die Kommentatoren schnell mit den Anstrengungen der UBS in ihrem Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, verglichen. Dort wurde Anfang 2018 bekanntlich das weltweite Private Banking mit dem amerikanischen Broker-Geschäft zum neuen Global Wealth Management zusammengeführt.

Sergio Ermotti bestellt sein Haus

Mit dieser Massnahme spart die grösste Schweizer Bank nach eigenen Angaben bereits 200 Millionen Dollar jährlich. Indes bindet die Abstimmung zwischen den USA und dem Rest der Welt interne Kräfte und hat operativ die erwarteten Pferdestärken noch nicht auf den Boden gebracht, wie auch finews.ch wiederholt analysierte.

So gesehen stehen in der Superdivision wohl noch Regiearbeiten an, während Konzernchef Sergio Ermotti nun im Investmentbanking die nächsten Silos einreissen lässt. Es gilt dabei als ausgemacht, dass der Tessiner das Haus bestellen will, bevor er seinen Posten räumt – mit der Berufung von Ex-Credit-Suisse-Manager Iqbal Khan in die Vermögensverwaltung ist die Frage nach der CEO-Nachfolge bei der UBS erneut ins Rampenlicht gerückt.

Köpferollen im Asset Management?

Mit der Ernennung von Khan wurde zudem die Beförderungen von Suni Harford zur Leiterin des UBS Asset Management proklamiert. Chefwechsel ziehen bei Grossunternehmen oft ein Köpferollen in den unteren Linien nach sich – also legt sich wohl auch über den Verkauf von Finanzprodukten der Baustaub.

Als einzige Division im operativen Geschäft arbeitet die UBS Schweiz unter Chef Axel Lehmann wie gewohnt. Einmal mehr erweist sich damit der Heimmarkt als Anker für den ganzen Konzern. Anderseits steigt auch hier der Druck zu tiefgreifenden Veränderungen: Die Erzrivalin Credit Suisse hat unlängst den Aufbau der Digitalsparte Direct Banking in der Schweiz angekündigt. Von der UBS, die zur Digitalisierungs-Avantgarde des Landes zählt, wird eine Antwort erwartet.

Börse reagiert positiv

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.4%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.85%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.15%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.57%
pixel