Eine Pionierin fürs Blockchain-Banking wechselt den Besitzer. Die neue Eigentümerin ist eine Techfirma und kommt aus Südafrika.

Die Bank Frick kennt ihren neuen Eigentümer schon länger: Seit Ende 2016 hält Net 1 einen Minderheitsanteil am Liechtensteiner Institut. Nun übernimmt die südafrikanische Zahlungsspezialistin 70 Prozent und das Sagen bei der Bank, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorging.

Net 1 kaufte dazu der bisherigen Eigentümerin Kuno Frick Familienstiftung für rund 46,4 Millionen Dollar Aktien ab. Die Stiftung bleibt aber mit 30 Prozent beteiligt und wird weiterhin durch Mario und Roland Frick im Verwaltungsrat der Bank vertreten.

Chefs bleiben

Auch an der Führungsequipe um CEO Edi Wögerer will der neue Besitzer festhalten, wie zu erfahren war. Das Management-Team hat dafür gesorgt, dass die einst der Vermögensverwaltung verpflichtete Bank Frick sich zu einer in ganz Europa bekannten Fintech- und Blockchain-Anbieterin gewandelt hat.

Laut der Mitteilung sieht die an der US-Technologiebörse Nasdaq kotierte Net 1 das kleine Liechtensteiner Geldhaus nun als Eckpfeiler der Expansion nach Europa. Durch die EWR-Mitgliedschaft Liechtensteins hat das Institut freien Marktzugang zur Union und soll den Südafrikanern helfen, deren Zahlungs- und Technologie-Angebot zu europäischen KMU zu bringen.

Bis 2021 soll sich die Akquisition auszahlen, hofft der Technologiekonzern.

Rochade und Gewinnwarnung

Allerdings lief es zuletzt nicht nur rund bei der Liechtensteiner Tochter. 2018 erlitt die Bank Frick bei wachsenden Erträgen einen Gewinneinbruch. Vergangenen August gab das Unternehmen eine Gewinnwarnung für 2019 aus, bereits letzten Frühling war es zu einer Rochade in der Geschäftsleitung gekommen.

Der Deal muss noch von der Liechtensteinischen Finanzmarktaufsicht (FMA) abgesegnet werden. Kommt das grüne Licht vom Regulator, geht eine weitere Bank im Fürstentum an ausländische Investoren.

So übernahm die Hongkonger Mason Group im Jahr 2017 die Raiffeisen Privatbank Liechtenstein. Anfang 2016 kaufte die ebenfalls in Hongkong domizilierte Citychamp Watch and Jewellery Group die Valartis Bank Liechtenstein und taufte sie 2017 in Bendura Bank um. Und die Alpinum Bank befindet sich in den Händen des iranisch-schweizerischen Geschäftsmanns Yousef Sherkati.

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