Der Einzug Iqbal Khans bei der UBS  stellt die notorische Risikoaversion im Konzern auf den Prüfstand. Der Co-Wealth-Management-Chef will den reichen Kunden mehr Kredite vergeben.

Die Vergabe von Krediten und eine höhere Belastung der Bilanz , waren unter CEO Sergio Ermotti bislang kein bevorzugtes Mittel, Wachstum im Wealth Management zu generieren. Mit Iqbal Khan ändert sich das nun definitiv.

Der frisch eingesetzte Co-Wealth-Management-Chef schrieb gemäss Nachrichtenagentur «Bloomberg» und der «Sonntagszeitung» (Artikel bezahlpflichtig) in einem Memo an seine Mitarbeiter, die Ausweitung der Kreditvergabe an vermögende Kunden sei ein Weg, mehr Wachstum zu schaffen.

Vorsprung vergrössern

Er wolle «rasche Fortschritte sehen» schrieb der 43-Jährige, während er an langfristigen strategischen Lösungen arbeite. Khan startete im Oktober bei der UBS, wo er nun zusammen mit Tom Naratil das Wealth Management leitet. Dem Wechsel zur Konkurrentin war eine Bespitzelung Khans durch die Credit Suisse (CS) vorangegangen, wo er zuletzt das Wealth Management geleitet hatte.

Khan schrieb weiter, die UBS müsse ihre Wettbewerber nicht nur auf Distanz halten, sie müsse ihren Vorsprung weiter ausbauen. Weitere Vorstösse möchte Khan im Bereich Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und anderen Anlageklassen lancieren. Ausserdem wolle er die Aktivitäten in der Vermögensverwaltung und in der Investmentbank enger verzahnen.

Komplexe Finanzierungen

Die «Sonntagszeitung» schrieb weiter, es gebe Hinweise, dass die UBS nicht nur ihr Lombardkredit-Buch ausbauen wolle, sondern Wachstum auch mit strukturierten Krediten anstrebe. Besonders könnten Finanzierungsinstrumente für den Kauf von Jachten oder Privatflugzeugen angeboten werden, ein Gebiet, in welchem die CS grosses Know-how aufgebaut hatte.

Ein UBS-Sprecher sagte zu dem Bericht, die «Geldvergabe geniesse bei Kunden eine hohe Priorität und damit auch bei uns, aber unser Risikoappetit und unsere Risikolimiten werden damit nicht geändert.»

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