Maerki Baumann hat die Risiken sorgfältig identifiziert, namentlich die operationellen und regulatorische Risiken, aber auch die IT- und Reputationsrisiken. Unsere Bank hat diese Risiken mit einer breiten Palette an Gegenmassnahmen adressiert.

Dazu zählen etwa der Aufbau eines Krypto-Desks im Hause sowie das Engagement einer Rechtsexpertin im Krypto-Bereich, aber auch die Definition von Standardprozessen in der IT sowie für die Due Diligence und die KYC- sowie AML-Bestimmungen.

Welche Bedürfnisse sind den Krypto-Kunden eigen?

Startups benötigen zunächst oft ein Geschäftskonto in Fiat-Währung, über das sie Löhne und Rechnungen bezahlen können. Später kommt möglicherweise der Bedarf nach einer professionellen Begleitung einer ICO/STO-Finanzierung oder nach Anlagedienstleistungen hinzu.

«Viele Krypto-Unternehmen und Krypto-Entrepreneure wünschen Unterstützung im Anlagebereich»

Für Investoren ist Maerki Baumann zunächst Mittel zum Zweck, um an einer ICO-/STO-Transaktion zu partizipieren. Weitere Anforderungen kommen auf der technischen Seite hinzu, etwa offene Schnittstellen zu Drittsystemen und hohe Flexibilität bei der Realisierung von Zahlungsverkehrs-Lösungen. Zudem wünschen viele Krypto-Unternehmen wie auch Krypto-Entrepreneure Unterstützung im Anlagebereich.

Wie beraten Sie diese «neuen» Kunden?

Obschon wir das Krypto-Geschäft und das Private Banking bei Maerki Baumann noch autonom zueinander betreiben, zeichnen sich erste Synergien zwischen den beiden Geschäftsfeldern respektive Kundensegmenten ab. Insofern erwarte ich mittelfristig eine gewisse Angleichung der Bedürfnisse von Krypto- und Private-Banking-Kunden.

Inwiefern unterscheiden sich diese Kunden von der klassischen Private-Banking-Klientel?

Für Krypto-Kunden sind Symbole, wie man sie teilweise noch aus dem klassischen Private Banking kennt, weitestgehend irrelevant. Also repräsentative Bankgebäude, aufwändig gestaltete Besprechungszimmer, formelle Kundenanlässe, etc. Wichtiger erscheint ihnen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe, bei der ein gemeinsames inhaltliches Verständnis ebenso wichtig ist wie die passende zwischenmenschliche Chemie.

«Die Kombination von persönlicher Beratung und digitaler Abwicklung ist gefragt»

Viele dieser Kunden arbeiten in einem sehr dynamischen, sich schnell wandelnden Umfeld. Individualität, Geschwindigkeit und Flexibilität bei hoher Professionalität sind Eigenschaften, die diese Kunden enorm schätzen, wenn nicht voraussetzen.

Gerade darum ist es auch nicht so, dass Krypto- respektive jüngere Kunden den persönlichen Kontakt weniger schätzen. Vielmehr ist zunehmend eine Kombination von persönlicher Beratung und digitaler Abwicklung gefragt. Daran arbeiten wir.


Der 41-jährige Stephan Zwahlen ist seit Februar 2016 Vorsitzender der Geschäftsleitung (CEO) der Zürcher Privatbank Maerki Baumann. Er trat im April 2009 als Leiter Investment Solutions & Services in die Geschäftsleitung des Unternehmens ein und hatte ab September 2010 bis zu seiner Ernennung zum CEO zusätzlich die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsleitung inne. Bis 2009 arbeitete er im UBS Global Wealth Management. Für Maerki Baumann war er indessen schon von 2005 bis 2007 tätig und verantwortete damals die strategische Neupositionierung der Bank sowie die Gründung einer Transaktionsbank. Seine Berufskarriere begann er am Schweizerischen Institut für Banken und Finanzen der Universität St. Gallen (HSG). Er studierte und promovierte in Betriebswirtschaft mit Spezialisierung in Banking und Finance an der HSG sowie an der Richard Ivey School of Business in London (Kanada). Er engagiert sich heute auch in verschiedenen Gremien für den Schweizer Finanzplatz.

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