Die Strategie der Liechtensteiner VP Bank läuft aus. Nun stellt sich die Frage, wie sich das Institut für die nächste halbe Dekade positionieren will. finews.ch hat darüber mit dem neuen CEO Paul Arni gesprochen.

Für die letzten fünf Jahre hat sich die VP Bank drei strategische Ziele gesetzt, und zwar 50 Milliarden Franken betreute Kundenvermögen, 80 Millionen Franken Konzerngewinn und ein Kosten-Ertrags-Verhältnis unter 70 Prozent.

Mindestens eines von diesen drei Zielen verpasst die Bank laut ihrem laut ihrem Jahresbericht ziemlich sicher. Mit 47,6 Milliarden an betreuten Kundenvermögen und einer Cost/Income-Ratio von 67,6 Prozent liegt ersteres in Griffweite, während das Institut das letzte schon heute gemeistert hat.

Zumindest aber punkto Konzerngewinn ist sich die Bank unsicher, ob sie die Grenze von 80 Millionen (bis dato 73,5 Millionen)  in diesem Jahr knacken kann, wie sie bereits an der Bilanzmedienkonferenz vom Dienstag warnte. Dies aufgrund des «anhaltend anspruchsvollen Marktumfeldes und der schwer prognostizierbaren Entwicklungen an den Finanzmärkten».

Netto-Neugeld weiterhin ein Ziel

Ab dem nächsten Jahr kommen also bereits die neuen Ziele, der neue CEO Paul Arni und der neue Verwaltungsratspräsident Thomas Meier werden in die Pflicht genommen: Ein Netto-Neugeldwachstum von 4 Prozent pro Jahr über den Zyklus 2021–2025, mehr als 15 Basispunkte Gewinnmarge, weiterhin eine Cost/Income-Ratio von unter 70 Prozent, und zusätzlich eine Tier-1-Kapital-Ratio von mehr als 20 Prozent. All dies soll 2025 in einem Konzerngewinn von mindestens 100 Millionen Franken resultieren.

Die VP Bank setzt damit weiterhin auf Wachstum dank Neukunden. Im Unterschied dazu hat zum Beispiel die Grossbank UBS heuer beschlosen, ebenjenes Ziel über Bord zu werfen.

In seinem ersten Strategiezyklus als CEO will sich Arni an drei einfache Leitmaximen halten, die er in dynamische anmutende Kategorien eingeteilt hat:

1. Profitables Wachstum – «Evolve»

Massnahmen in diesem Bereich zielen auf die strategische und gezielte Weiterentwicklung des operativen Geschäfts in den Kernsegmenten, wobei Segmentschwerpunkte, Zielmärkte, Produktoffering und Preismodelle für und durch die einzelnen Standorte definiert und entwickelt werden.

Dazu gehören auch nachhaltige Anlagelösungen, die Vereinfachung der Preismodelle sowie neue digitale Lösungen zur weiteren Personalisierung der Beratung. Die VP Bank erhofft sich davon bis 2025 zusätzliche Einnahmen in der Höhe von 30 Millionen Franken.

2. Effizienz und Kostendisziplin – «Scale»

Hier werden Prozessoptimierungen durch Standardisierung und Automatisierung sowie die Flexibilisierung der operativen Plattform vorgenommen. Auch Überlegungen zum In- oder Outsourcing von Dienstleistungen gehören dazu.

Durch diese Schritte und vor allem durch das Nutzen von Synergien soll der maximale Kostenanstieg bis 2025 15 Millionen Franken betragen.

3. Neue Ertragsquellen – «Move»

Im Move-Bereich geht es um die Digitalisierung von Vermögenswerten, die Entwicklung von Private-Market-Lösungen sowie um den Ausbau der Wealth-Management-Plattform der VP Bank. In Kombination mit weitere neuen Geschäftsfeldern sollen zusätzliche Erträge in der Höhe von noch einmal 25 Millionen Franken bis 2025 eingenommen werden.

Nach seiner ersten Bilanzmedienkonferenz hat finews.ch mit dem neuen CEO der VP Bank, Paul Arni, gesprochen.

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