Der Run auf das Eigenheim hält im Jahr 2020 an: Der Blasen-Index ist aufgrund von spekulativen Käufen geklettert. Überraschend die Prognose der UBS: Die Coronakrise dürfte auf die Preisentwicklung nur vereinzelt einen Einfluss haben.

Der Schweizer Immobilienmarkt ist von einem Zustand des Booms in die Coronakrise übergegangen. Im ersten Quartal 2020 seien die Eigenheimpreise nochmals um 1 Prozent gestiegen, was dem stärksten Anstieg seit 2014 entsprach, wie die UBS in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Real Estate Bubble Index schrieb. 

Der Index ist damit tiefer in die Risikozone vorgestossen, er stieg von 1.26 auf 1.30 Punkte an. Von einer Immobilienblase ist der Schweizer Eigenheimmarkt damit immer noch 0.7 Indexpunkte entfernt. Gemäss dem UBS-Index ist der Markt ab 2 Punkten in einer Blase. Das war letztmals Ende der 1980-er Jahre der Fall.

Corona lässt Käufer und Verkäufer vorsichtiger werden

Wie die UBS festhält, werden die Auswirkungen der Coronakrise auf den Schweizer Eigenheimmarkt erst im Laufe des zweiten Quartals sichtbar. Wie bereits berichtet, dürften sich die Krise zunächst auf die Anzahl von Transaktionen auswirken. Sowohl Käufer wie Verkäufer lassen mehr Vorsicht walten.

Preisindex

Noch unklar sind die Auswirkungen der Coronakrise auf die Schweizer Haushaltseinkommen. Man muss davon ausgehen, dass die Einkommen seit März tendenziell sinken. Die Arbeitslosigkeit nimmt zu wie auch die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung. Doch sind diese Berechnungen im aktuellen Index noch nicht enthalten. Die UBS geht aber davon aus, dass die Beschleunigung der Preisentwicklung nun vorerst ein Ende findet. Vor allem Segmente mit Preisübertreibungen würden wohl korrigieren.

Spekulative Nachfrage

«Ob sich die teils stolzen Bewertungen im breiten Markt als nachhaltig erweisen, hängt von einer Konjunkturerholung im zweiten Halbjahr ab», so die UBS. Grundsätzlich bleiben die Finanzierungsbedingungen aufgrund der anhaltend tiefen Hypothekarzinsen aber so attraktiv, dass ein Eigenheim in vielen Regionen gegenüber einer Mietwohnung immer noch Kostenvorteile bietet.

Die Marktbedingungen verlocken auch weiterhin private Investoren zu Immobilienkäufen. Die UBS stellte einen Anstieg der sogenannten Buy-to-let-Investitionen fest; also Käufe von Eigenheimen, um diese anschliessend zu vermieten. Die Bank deutet diesen Anstieg als spekulative Nachfrage. Dieser Boom ist allerdings noch nicht in einer Risikozone.

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