Seit mindestens vier Jahren arbeiten die Schweizer Banken intensiv am neuen Einzahlungsschein. Jetzt ist er startbereit – während die Vorgänger eine vorerst unbegrenzte Gnadenfrist erhalten.

Neben mehr Digitalisierung und besserer Compliance soll der neue Einzahlungsschein mit QR-Code (Bild unten) vor allem mehr Effizienz ins Schweizer Rechnungs-Wirrwarr bringen. Allerdings erhöht sich mit seiner Ankunft am 30. Juni die Zahl der sich Umlauf befindlichen Muster von sieben auf acht.

Denn die SIX, deren Tochterfirma SIC den Schweizer Zahlungsverkehr lenkt, verzichtet auf ein feste Frist für die Ablösung der «alten» Einzahlungsscheine ohne QR-Code. Wie das Finanzinfrastruktur-Unternehmen am Dienstag vor Journalisten ausführte, sollen Konsumenten wie auch Rechnungssteller den Wechsel von der Papierwelt zum rein digitalen Zahlen «ohne Druck» bewältigen. Dies kann als Konzession an Konsumentenschutz-Organisationen verstanden werden, die im Entstehungsprozess zuweilen harsche Kritik an den Neuerungen übten.

SIX Bild2 Muster Zahlteile 500

Mammut mit Brückenfunktion

Die Banken haben derweil ihre Arbeit gemacht. Per 1. Juli sind sie bereit, die neuen Einzahlungsscheine am Schalter und auf digitalen Kanälen entgegenzunehmen. Die Umstellung auf den QR-Code und den neuen Zahlungsstandard SIC 4 hatte für die Branche Kosten von geschätzt 600 Millionen Franken zur Folge.

Das Mammuprojekt hat vor allem eine Brückenfunktion. Wie am Dienstag ersichtlich wurde, ist der neue Einzahlungsschein als Übergangslösung hin zur rein digitalen Rechnung (E-Bill) zu betrachten, die nebenher heraufgefahren wird. Rechnungssteller, die auf den QR-Code umschalten, sollen technisch auch die E-Bill ohne weiteren Aufwand anbieten können.

Zäsur im Jahr 2022?

In seinem Auftritt ist der neue Einzahlungsschein allerdings noch der alten Welt verbunden. Auf (weissem) Papier gedruckt verfügt er immer noch über eine Perforation. Dies, weil an die 200 Millionen Einzahlungsscheine pro Jahr noch immer physisch – etwa am Postschalter – verarbeitet werden.

Wann die sieben älteren Geschwister des neuen Einzahlungsscheins verschwinden, wird die Schweizer Post als Eignerin der Scheine zusammen mit SIC bestimmen. Ein mögliches Datum dafür steht im Raum: Ab Ende 2022 wird in Liechtenstein nur noch der neue Einzahlungsschein verwendet werden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.58%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.87%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel