In sechs Wochen wird der langjährige CEO die UBS verlassen. Jetzt steht fest: Es gibt für Sergio Ermotti keine formelle Weiterbeschäftigung bei der grössten Schweizer Bank, wie finews.ch erfahren hat.

Sergio Ermotti wird die Tür zu seinem Chefbüro an der Zürcher Bahnhoftstrasse 45 am Freitag, 30. Oktober, ein letztes Mal durchschreiten. Am Montag darauf übernimmt sein designierter Nachfolger Ralph Hamers als neuer CEO die Zügel bei der weltgrössten Privatbank.

Schon jetzt steht fest: Es wird für den 2010 beim Institut angetretenen Tessiner keine offizielle Weiterbeschäftigung geben – weg ist weg. Denkbar wäre etwa eine Beraterrolle gewesen; doch nun lässt die UBS den Vertrag mit Ermotti auf Ende Oktober auslaufen, wie ein Sprecher gegenüber finews.ch bestätigte. Mit dem 1. November endet dann die neunwöchige «Onboarding»-Phase von Nachfolger Hamers beim Institut.

Geheime Abmachung

Wie auch finews.ch berichtete, war Ermotti mit UBS-Präsident Axel Weber vergangenen Februar eine Abmachungen unter Ehrenmännern – ein «gentleman’s agreement» – eingegangen, wie seine Zukunft bei der Grossbank aussehen werde. Der Inhalt der Abmachung blieb allerdings geheim. Dem CEO wurde nachgesagt, dass er gerne Verwaltungsrat oder gar Präsident der UBS geworden wäre.

Nur zwei Wochen nach der Nominierung Hamers gab dann allerdings Swiss Re bekannt, Ermotti zum Präsidenten küren zu wollen. Der UBS-Manager soll dort nächsten April auf Walter Kielholz folgen, wenn die Aktionäre des grössten Schweizer Rückversicherers der Ablösung zustimmen. Unterdessen amtet Ermotti bereits als Verwaltungsrat der Swiss Re.

Bestverdienender Banker Europas

Ob sich das Mandat beim Rückversicherer mit einer weiteren Beschäftigung bei der UBS gebissen hätte, ist unklar. Die Grossbank und Swiss Re sind nicht direkte Konkurrenten, die UBS kooperiert gar mit der Swiss-Re-Tochter Iptiq im Bancassurance-Bereich. Allerdings wird unter Profiinvestoren zunehmend Kritik an Multi-Verwaltungsräten laut, das so genannte Overboarding ist mehr und mehr verpönt.

Der abtretende Ermotti war mit einem Gesamtsalär von 12,5 Millionen Franken letztes Jahr der bestverdienende Banker Europas; laut dem UBS-Geschäftsbericht hat er bei der Bank seit seinem Antritt mehr als 50 Millionen Franken verdient.

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