Nach dem Debakel um die New Yorker Finanzfirma Archegos blutet die Investmentbank der Credit Suisse weiter: Eine Schar von Dealmakern wechselt zur Konkurrenz.

Nach dem Köpferollen in der Einheit Prime Brokerage, in der das Archegos-Debakel vom vergangenen März seinen Ursprung hatte, kommt es bei der Credit Suisse (CS) nun zu weiteren Abgängen in der Investmentbank. Betroffen ist diesmal die Beratung von Firmen bei Fusionen und Übernahmen (M&A): Wie die Agentur «Bloomberg» berichtete, wechseln in den USA gleich mehrere Dealmaker zur Konkurrenz.

Im von der CS unbestätigten Bericht genannt werden Jason Wortendyke, Co-Leiter für die weltweite Betreuung von Firmen aus den Sparten Mobilität und Dienstleistungen. Er geht zur amerikanischen Grossbank Citigroup. Ihsan Essaid, zuständig für M&A-Beratung in den Sektoren Medien und Telekommunikation, sowie der Halbleiter-Spezialist Kamal Ahmed springen zur britischen Barclays über.

Eingeschränktes Geschäft

Leo Reif, der bei der Schweizer Grossbank in New York Pharma-Firmen bediente, fängt beim US-Konkurrenten Jefferies Financial an. Simon Auerbach und Stephanie Ruiz, beides Investmentbanker im Range eines Managing Director, kehren dem Institut ebenfalls den Rücken – Auerbach wechselt dabei in die Dienste der Bank Lazard.

Die Pleite der New Yorker Finanzfirma Archegos traf die CS von allen involvierten Banken mit bisher verbuchten Verlusten von 5 Milliarden Franken am härtesten. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hat das Geschäft des Instituts seither mit Schranken belegt, was auch in der Investmentbank spürbar werden dürfte. Trotz des Debakels hatte CEO Thomas Gottstein angekündigt, Investmentbankern weiter Boni auszuschütten.

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