Die Credit Suisse hat im Greensill-Debakel eine Einigung mit säumigen Schuldnern erzielt. Gleichzeitig bereitet sich die Grossbank auf teure Rechtsstreitigkeiten vor.

Die Credit Suisse (CS) hat mit den Quartalszahlen auch ein Update zum Stand der Rückzahlung der in ihren CS-Greensill-Fonds blockierten Vermögen geliefert. Die Bank hat zudem im dritten Quartal 2021 erneut Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der so genannten Supply Chain Finance Fonds, die sie vergangenen März überraschend schliessend musste, vorgenommen.

Dem Quartalsbericht zufolge belaufen sich die gruppenweiten Rückstellungen bei der CS insgesamt nun auf insgesamt 568 Millionen Franken.

Einigung mit GFG

Ebenfalls wird damit gerechnet, dass die Beilegung des Debakels wesentliche Verluste für die Gruppe zur Folge haben könnte. Der zeitlicher Verlauf der Aufarbeitung lasse sich weiterhin nur schwer abschätzen, hiess es weiter. 2,2 Milliarden Dollar der blockierten Fondsvermögen sind als «Schwerpunkt-Bereiche» klassifiziert. Ihre Rückführung an die Anleger gilt als besonders schwierig.

Vom Schuldner-Unternehmen GFG Australia, das zum GFG-Konglomerat des indischstämmigen Stahlbarons Sanjeev Gupta gehört, hat die CS nach einer Einigung im vergangenen Oktober eine erste Zahlung von rund 96 Millionen Dollar erhalten. Das Unternehmen habe sich bereit erklärt, das verbleibende Kapital von rund 178 Millionen Dollar, einschliesslich Zinsen, bis Mitte 2023 zurückzuzahlen.

6,3 Milliarden Dollar zurückbezahlt

Zudem macht die CS Versicherungsansprüche in Bezug auf Fondsbestandteile geltend, weitere Ansprüche sind in Vorbereitung. In Bezug auf die Forderungen gegenüber den Schuldner-Firmen Katerra and Bluestone gibt es keine Neuigkeiten. Angesichts der Komplexität der Angelegenheit sei es verfrüht, Vorhersagen zur Rate der Rückzahlung zu machen.

Per Ende September beläuft sich die Summe der getätigten Barauszahlungen und der verbleibenden flüssigen Mittel in den Greensill-Fonds auf rund 7 Milliarden Dollar. Das entspricht rund 70 Prozent des Nettoinventarwerts der Fonds per 25. Februar 2021. Die Anlegerinnen und Anleger haben laut der Bank bis Ende Quartal Barzahlungen in Höhe von rund 6,3 Milliarden Dollar zurückerhalten.

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