Die Credit Suisse hat mit einigem Aufwand das Konglomerat GFG Alliance gestützt. Dieses schuldet den geschlossen Greensill-Fonds noch  Hunderte Millionen – und verspricht nun Rückzahlungen.

Die Credit Suisse (CS) hat eine Zahlung von 129 Millionen Australischen Dollar (knapp 96 Millionen Dollar) vom Stahl-Konglomerat GFG Alliance überwiesen erhalten. Dies teilte der Fondsarm der Grossbank am Donnerstag mit. Darüber hinaus erwartet die Bank nun, dass GFG monatlich Rückzahlungen leistet, um die Schulden gegenüber den vergangenen März geschlossenen Greensill-Fonds zu begleichen.

Anfang Oktober hatte die CS dazu mit GFG einen Deal abgeschlossen, dem wiederum ein Stillhalteabkommen voranging, um die Pleite des Konglomerats abzuwenden.

Besonders wackeliger Schuldner

Der ausstehende Betrag von 240 Millonen Australischen Dollar (178 Millionen Dollar) zuzüglich Zinsen soll bis spätestens Mitte 2023 zur CS zurückfliessen. Diese verteilt das Geld an die Investoren der Greensill-Fonds weiter. Eine weitere Barauszahlung soll demnächst erfolgen, wie das Institut am Donnerstag weiter mitteilte. Ursprünglich entfielen rund 1,2 Milliarden Dollar an den Vermögenswerten in den Greensill-Fonds auf GFG.

Das Konglomerat des indisch-britischen Stahlbarons Sanjeev Gupta zählt zu den «Fokusgebieten» in den Bemühungen der Schweizer Bank, die ausstehenden Kredite der Greensill-Fonds einzutreiben. Gemeint sind die besonders wackeligen Schuldner, zu denen neben GFG der amerikanischen Kohleförderer Bluestone sowie Katerra zählen, ein neu gegründetes Bauunternehmen, das im vergangenen Juni Schutz vor seinen Gläubigern beantragt hatte.

Ursprünglich blockierte die CS rund 10,1 Milliarden Dollar an Vermögenswerten von rund 1'000 Investoren in den Fonds. Bisher hat das Geldhaus 6,3 Milliarden Dollar zurückgezahlt.

Razzia in Zürich

Ende September kam es in Zusammenhang mit den Greensill-Fonds in Zürcher Büros der Grossbank gar zu einer Hausdurchsuchung der Polizei. Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen einen Exponenten der CS-Partnerfirma Greensill Capital sowie gegen Unbekannt eröffnet.

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