Die Schweizer Kundschaft ist eigentlich mit der Qualität ihrer Hausbank zufrieden. Doch begeistert sind sie von den Kreditinstituten nicht, wie eine grossangelegte Branchen-Studie zeigt.

Schweizer Kundinnen und Kunden sind zwar mit ihren Hausbanken glücklich. Nur etwas mehr als 1 Prozent plane, die Hauptbank-Beziehung zu wechseln, wie aus der jüngsten IFZ Retail-Banking-Studie der Hochschule Luzern am Donnerstag hervorgeht.

Allerdings würden laut der Untersuchung lediglich 18 Prozent der Bankkundschaft «ihr» Geldinstitut weiterempfehlen. Die Banken lieferten zwar in guter Qualität, sagte Andreas Dietrich, Professor für Banking and Finance an der Hochschule Luzern (HSLU) und Leiter der diesjährigen Studie. «Begeisterungs- und Empfehlungsfaktoren, welche die Basis für eine Weiterempfehlung sind, fehlen aber fast gänzlich», erklärte der Wissenschafter das Phänomen.

Teufel liegt im Detail

Daher erstaunt es auch nicht, dass neue Marktteilnehmer im Finanzsektor mit günstigen Angeboten auch in der Schweiz den etablierten Anbietern die Butter vom Brot nehmen und bei den Neukundenzahlen stark zulegen. «Passiv zufriedene Kundinnen und Kunden sind oftmals preissensitiv und entsprechend offen für kostengünstige Angebote von Neobanken», so Dietrich weiter.

Derzeit bezeichneten zwar lediglich rund 1 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer eine Neobank als ihre Hauptbank. Dies werde sich in den kommenden Jahren deutlich ändern, geben sich die Studienautoren sicher.

Die «beste» Bank jetzt nach Klassen

Im Rahmen der IFZ Retail-Banking-Studie, die bereits das zehnte Jahr in Folge erscheint, wurden 78 Geschäftsleitungs-Mitglieder von Schweizer Banken sowie 694 Bankkunden zur Zufriedenheit mit den Produkten und Dienstleistungen befragt.

Die Wissenschafter untersuchten in diesem Jahr zudem die Jahresabschlüsse von 90 Instituten. Basierend auf neun Kennzahlen wurde die beste Retailbank ermittelt. Aufgrund der Unterschiede zwischen den Geldhäusern teilten die Forscher die Banken erstmals in Grössenklassen ein – das Label «beste» Bank dürfte schon für Kontroversen gesorgt haben. Dabei schlossen die Caisse d’Epargne d’Aubonne, die Bank EEK, sowie die Kantonalbanken aus Nidwalden, Schwyz und Graubünden in ihren Kategorien am besten ab.

Mit einer Bilanzsumme von nur rund 400 Millionen Franken und gerade rund elf Angestellten stand die 1837 gegründete waadtländische Caisse d'Epargne d'Aubonne (CEA) bereits mehrfach auf dem Siegertreppchen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.37%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.84%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.38%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.62%
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