Im IFZ-Ranking der besten Schweizer Retailbanken holt zum zweiten Mal dieselbe Kleinstbank Gold. Gerade punkto Zinsmarge können solche Institute locker mit den Grossen mithalten.

Eine Bilanzsumme von knapp über 400 Millionen Franken, gerade mal elf Angestellte, und trotzdem ist das Insitut die beste Retailbank der Schweiz: Die 1837 gegründete waadtländische Caisse d'Epargne d'Aubonne (CEA).

Jedenfalls, wenn es nach dem Ranking der am (heutigen) Mittwoch zum achten Mal erschienen Retail Banking Studie des Instituts für Finanzdienstleistungen der Hochschule Luzern (IFZ) geht. Für die Rangliste analysieren die Autoren zehn Kennzahlen von 91 Retailbanken in der Schweiz.

Glänzende Zinsmarge

Erstaunlich: Zum zweiten Jahr in Folge holte dabei die Caisse d'Epargne d'Aubonne Gold. Mit einer Zinsmarge von 1,81 Prozent, einer Leverage Ratio von 10,2 Prozent, einer Liquidity Coverage Ratio von 183,9 Prozent und einem Kundenausleihungs-Deckungsgrad von 104,95 Prozent steht die Kleinstbank ausgesprochen gesund da, finden die Finanzwissenschafter.

Unter den ersten fünf Rängen befinden sich dieses Jahr neben der CEA zudem zwei weitere Kleinstbanken mit einer Bilanzsumme von weniger als 500 Millionen Franken. Es sind dies die Spar- und Leihkasse Wynigen aus dem Emmental und die Leihkasse Stammheim aus dem Zürcher Weinland. Sie vermochten sich mit gerade mal neun beziehungsweise zehn Angestellten (VZÄ) gegen die restlichen und meist erheblich grösseren Institute durchzusetzen.

Viel Kundengeld, viel Eigenkapital

Doch wie schaffen es solche «Bänklein», sich gegen grosse Häuser wie die Graubündner, die Schwyzer Kantonalbank oder die Migros-Bank zu beweisen? Müssten sie doch vor allem punkto Skaleneffekte und Anpassungen – sei es technologischer oder regulatorischer Natur – eigentlich das Nachsehen haben.

Laut den Autoren des Rankings kommt diesen Kleinstbanken zugute, dass sie häufig hohe Anteile an Kundengeldern ausweisen können, sehr gut mit Eigenkapital ausgestattet  sind und weiterhin hohe bis sehr hohe Zinsmargen vorweisen. Ausserdem helfe ihnen im Geschäft mit der Kundschaft häufig die regionale Verankerung. Im Ranking seien sie aber insbesondere auch deswegen so stark vertreten, weil es Ende 2018 immer noch 18 Kleinstbanken in der Schweiz gegeben habe.

Das Ranking

Die Top-15 des Rankings inklusive Bilanzsumme liest sich wie folgt:

  1. Caisse d'Epargne d'Aubonne – 405'525'000 Franken
  2. Schwyzer Kantonalbank – 18'277'533'000 Franken
  3. Spar- und Leihkasse Wynigen – 233'427'000 Franken
  4. Graubündner Kantonalbank – 26'453'267'000 Franken
  5. Leihkasse Stammheim – 428'753'000 Franken
  6. Bank EEK – 1'528'681'000 Franken
  7. Ersparniskasse Affoltern i. E. – 274'299'000 Franken
  8. Thurgauer Kantonalbank – 23'244'402'000 Franken
  9. Migros Bank – 44'679'397'000 Franken
  10. Spar- und Leihkasse Bucheggberg – 627'612'000 Franken
  11. Schaffhauser Kantonalbank – 7'750'323'000 Franken
  12. Banca dello Stao del Cantone Ticino – 14'321'846'000 Franken
  13. Burgerliche Ersparniskasse Bern – 322'760'000 Franken
  14. Hypothekarbank Lenzburg – 5'203'976'000 Franken
  15. Bank EKI Genossenschaft – 1'176'577'000 Franken
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.68%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.29%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.61%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.72%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.7%
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