UBS überrascht mit deutlich höherem Gewinn

Die UBS weist für das dritte Quartal einen Reingewinn von 2,5 Milliarden Dollar aus. Dies sind 74 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahreszeitraum und auch deutlich mehr, als das Gros der Analysten im Vorfeld erwartet hatten. 

Weitere Aktienrückkäufe für Q4 geplant

Die Rendite auf das harte Kernkapital (CET1) betrug 13,5 Prozent bzw. auf zugrunde liegender Basis 16,3 Prozent und einer Leverage Ratio (CET1) von 4,6 Prozent.  Im dritten Quartal wurden Aktienrückkäufe in der Höhe von 1,1 Milliarden Dollar abgeschlossen, weitere Rückkäufe von bis zu 0,9 Milliarden Dollar sind für das vierte Quartal geplant. 

CEO Sergio Ermotti spricht von einem «ausgezeichneten Ergebnis», das getragen sei von der hohen Dynamik im Kerngeschäft.

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Der ausgewiesene Ertrag stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3 Prozent auf 12'760 Millionen Dollar. Auf zugrunde liegender Basis verbesserte sich der Ertrag um 5 Prozent auf 12'199 Millionen Dollar. Der Ertrag aus den Kerngeschäftsbereichen wuchs laut den Unterlagen auf zugrunde liegender Basis um 7 Prozent. 

Hoher Neugeldzufluss

Im dritten Quartal verzeichnete die Grossbank einen Anstieg der verwalteten Vermögen auf 6,9 Billionen Dollar gegenüber dem Vorquartal; dies entspricht einem Plus von 4 Prozent. Dies war bedingt durch Zunahmen bei Global Wealth Management, Asset Management und Personal & Corporate Banking. In Global Wealth Management waren die Zuflüsse vor allem geprägt durch die Regionen APAC, EMEA und der Schweiz (total +38 Milliarden Dollar; APAC: 29,2 Milliarden Dollar, EMEA: 5,6 Milliarden Dollar, Schweiz: 3,2 Milliarden Dollar), in der Region Americas waren sie hingegen rückläufig (-9 Milliarden).

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Grund dafür waren laut der UBS die Fluktuation von Finanzberater infolge der Anpassung des Vergütungsmodells der Finanzberater in Amerika, die die Grossbank im Zuger der Neuausrichtung des Geschäfts im vergangenen Jahr vorgenommen hat. 

Seit Jahresbeginn flossen der UBS 92 Milliarden Dollar zu, damit hat sie die angestrebte Marke von 100 Milliarden Dollar schon fast erreicht. 

Altlasten abgebaut

Im Weiteren konnte die Bank Rückstellungen für Rechtsfälle in der Höhe von netto 668 Millionen Dollar auflösen (Non-core and Legacy), was sich ebenfalls positiv auf das Quartalsergebnis auswirkte. Es handelt sich dabei um die Regelung von Altlasten in Verbindung mit Residential Mortgage-Backes Securities-Geschäften der Credit Suisse sowie Beilegung des Rechtsstreits in Verbindung mit den grenzüberschreitenden Geschäftstätigkeiten der UBS in Frankreich. 

Integration: Ziellinie rückt näher

Positive Nachrichten gibt es auch bezüglich der Integration der Credit Suisse (CS). Zwei Drittel der Kundenkonten sind in der Schweiz bereits migriert (0,7 Millionen Kundenkonten). Damit sollte die Bank die Arbeiten im ersten Quartal 2026 erfolgreich abschliessen können; im Asset Management sind sie es im Wesentlichen bereits. 

Die Fortschritte beim Integrations-Prozess wirken sich auch positiv auf das Kostenprogramm aus. 13 Milliarden Dollar will die UBS bis Ende 2026 einsparen. Im dritten Quartal kamen weitere 0,9 Milliarden Dollar dazu, was zu einem vorläufigen Total von 10 Milliarden Dollar oder 77 Prozent des Gesamtbetrages führt. Laut der Bank wurde diese Marke früher als geplant erreicht. 

Verhalten optimistisch

Beim Ausblick auf das vierte Quartal wagt sich die UBS nicht auf die Äste hinaus. Sie erwartet ein tieferes Transaktionsniveau als im Vorjahr, als die Märkte im Vorfeld des Regierungswechsels in den USA aussergewöhnlich aktiv waren. Zudem rechnet sie damit, dass sich die Kosteneinsparungen auf Konzernebene aufgrund der Datenmigration und der britischen Bankenabgabe leicht verlangsamen.