Ende Januar steht auch ein ehemaliger Geschäftspartner des Ex-Raiffeisen-Chefs Pierin Vincenz in Zürich vorn Gericht. Nun hat er sich erstmals zu Wort gemeldet.

Beat Stocker, ehemals Chef des Zahlungsspezialisten Aduno (heute Viseca), hatte über Jahre eng mit dem früheren Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz zusammengearbeitet. An dem 25. Januar muss er sich nun in einem Strafprozess vor dem Bezirksgericht Zürich zusammen mit Vincenz und vier anderen Beschuldigten verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft Stocker und Vincenz vor, sie hätten sich verdeckt privat an mehreren Startups im Umfeld von Raiffeisen und Aduno beteiligt und hohe Summen fürs sich selber abgezweigt. Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.

«Stets im Interesse meines Arbeitgebers»

Stocker wehrte sich nun in der «NZZ am Sonntag» (Artikel bezahlpflichtig) öffentlich gegen diese Vorwürfe. Für ihn sei klar gewesen, dass er diese privaten Positionen in seiner Rolle als selbständiger Unternehmer habe tragen dürfen, sagte Stocker zum Blatt. Das sehe er auch heute noch so. Er habe mit diesen privaten Engagements zuerst in seiner Rolle als CEO und später als Verwaltungsrat von Aduno «stets im Interesse meines Arbeitgebers» gehandelt. Kritisch betrachtet der 61-jährige Finanzprofi mittlerweile, dass er die privaten Engagements damals nicht mit dem Verwaltungsrat diskutiert habe.

Vincenz und Stocker sassen nach Strafanzeigen von Aduno und Raiffeisen im Frühjahr 2018 über drei Monate lang in Untersuchungshaft. Auch heute befürchtet Stocker noch, «einzig als als eine Art Schatten von Vincenz» wahrgenommen zu werden. 

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