Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen den Kreml führen zu weiteren Konsequenzen auf dem Finanzmarkt. Zwei Grössen der Wall Street verabschieden sich aus Russland.

Goldman Sachs und J.P. Morgan sind beide daran, ihre Aktivitäten im Reich von Wladimir Putin zu beenden, wie unter anderem die britische Zeitung «The Times» in einem Artikel am Freitag schreibt (Artikel hinter Bezahlschranke). Ein Teil der in Moskau beschäftigten Angestellten der Goldman Sachs ist auf dem Weg nach Dubai, wie er weiter hiess.

Schon zuvor gedrosselt

Goldman Sachs hat ein Kreditengagement von 650 Millionen Dollar gegenüber Kunden in Russland, also weniger als etwa die Grossbank Credit Suisse (CS) mit ihren 848 Millionen Franken. Die Aktivitäten der Wall-Street-Bank in Russland sind im globalen Vergleich gering.

J.P. Morgan kündigte den Rückzug in der Nacht auf heute Freitag an. Sie beschäftigte etwas weniger als 200 Angestellte in Russland, die hauptsächlich im Firmengeschäft und Investmentbanking arbeiteten. Die Bank ist nach eigenen Angaben schon zuvor keine neuen Geschäftsverpflichtungen eingegangen und befindet sich im Prozess, die bestehenden Aktivitäten herunterzufahren.

UBS und CS noch in Moskau

Die zwei Schweizer Grossbanken UBS und CS sind zwar ebenfalls noch vor Ort tätig, wie finews.ch am Mittwoch berichtete. Allerdings halten sie sich angesichts der schwierigen Lage mit Aussagen zurück. Credit Suisse zählt etwa 125 Beschäftigte im Wealth Management und in der Investment Bank, während die UBS etwa 50 Leute vor Ort in Moskau hat.

CS-Konzernchef Thomas Gottstein fand anlässlich der Publikation des Geschäftsberichts für 2021 am Donnerstag deutliche Worte und verurteilte «die Invasion und die gravierenden Verstösse gegen internationales Recht».

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