Für den Krisenfall müssen die inlandorientierten systemrelevanten Banken der Schweiz Notfallpläne bereithalten. «Nicht umsetzbar» lautet nun erneut das Urteil der Finma bei drei wichtigen Instituten.

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hält die Notfallpläne von PostFinance, Raiffeisen und der Zürcher Kantonalbank bis auf Weiteres für «weiterhin nicht umsetzbar». Keines der genannten Institute habe ausreichend verlustabsorbierende Mittel reserviert, um im Krisenfall rekapitalisiert und weitergeführt werden zu können, heisst es in einer Mitteilung der Aufsichtsbehörde am Donnerstag.

Zwar würden Raiffeisen und ZKB über genügend freies Kernkapital verfügen, um den Anforderungeng gerecht zu werden. Jedoch sei die erforderliche Umschichtung in für den Notfall reserviertes Gone-Concern-Kapital nicht erfolgt. Anders liegt der Fall bei der Postfinance. Hier sei das Institut in erheblicher Weise von der laufenden Revision des Postorganisationsgesetzes und der geplanten Kapitalisierungszusicherung des Bundes abhängig.

Fortschritte bei den Grossbanken

Weitere Fortschritte bescheinigt die Finma hingegen den Grossbanken. CS und UBS hätten bei der Umsetzung der Resolution-Strategie Hindernisse deutlich abgebaut. Auch die Recovery-Pläne der beiden Grossbanken wurden erneut genehmigt.

Erstmals wurden auch die zentrale Gegenpartei SIX x-clear sowie der Zentralverwahrer SIX SIS angeschaut. Hier wurden die Notfallpläne genehmigt, jedoch unter Auflagen. Bis Mitte Jahr müssen noch Abwicklungsstrategien definiert werden.

Die Bankenaufseherin beurteilt jährlich die Stabilisierungs- und Abwicklungsplanung der systemrelevanten Schweizer Banken. Insgesamt werden dabei Fortschritte gesehen. Zehn Jahre nach der globalen Finanzkrise seien jedoch noch weitere Schritte notwendig, um die Too-big-to-fail-Planungsarbeiten auch abzuschliessen. Dazu seien weitere Anstrengungen von Banken, Finanzmarktinfrastrukturen und Behörden nötig.

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