Im Marketing und der Kommunikation der grössten Schweizer Bank kommt es zu wichtigen Wechseln. Ein Urgestein der Medienarbeit und das Hirn hinter der Werbung mit den Fragen des Lebens verlassen die UBS, wie finews.ch erfahren hat.

Ab kommenden Januar erhält die UBS einen neuen Marketingchef: Der Brite John McDonald wird auf Gruppenstufe die Verantwortung für die Werbung sowie für die Markenpflege von Johan Jervøe übernehmen.

Dies geht aus einem internen Schreiben von Marsha Askins hervor, der obersten Leiterin für Kommunikation und Branding, welches finews.ch vorliegt. McDonald stösst vom Zahlungsriesen Mastercard zur Bank und wird von New York in die Schweiz übersiedeln.

Neuzugang von HSBC Schweiz

Ebenfalls kommt die externe Kommunikation der Grossbank unter neue Leitung. Wie auch finews.ch berichtete, hat Mark Hengel nach 21 Jahren Dienst beschlossen, die UBS im kommenden Juni zu verlassen und sich anderweitig zu orientieren; das Urgestein der Kommunikation hatte beim Geldhaus unter anderem sechs CEO und diverse Krisenlagen miterlebt.

Er wird nun abgelöst von Michael Spiess, der zuletzt die Kommunikation der Anglo-britischen Bank HSBC in der Schweiz sowie die Medienarbeit des globalen Private Banking lenkte. Mit Karriere- und Lebensstationen in Zürich, Genf, New York, London und Paris bringt der Schweizer eine Aussensicht zum neuen Arbeitgeber.

Er untersteht bei der UBS der Leiterin für die Unternehmenskommunikation, Jay Frame, die schon zuvor angekündigt worden ist und ihren Posten ebenfalls im Januar antritt.

Sergio Ermottis «Togetherband»

Jervøe wird bei der UBS vor allem für die Kampagne zu den grossen Lebensfragen «Life’s Questions» in Erinnerung bleiben, für die er unter anderem die US-Starfotografin Annie Leibovitz engagierte.

Beim Start der vorab international ausgerollten Werbung hatte die Grossbank insbesondere Frauen ansprechen wollen. Seither sind solche Diversitäts-Initiativen in die Verantwortung der einzelnen Divisionen gewandert. Ebenfalls erdachte er sich die Nachhaltigkeits-Kampagne um «Togetherband», bei der sich sogar das damalige Bankmanagement um Ex-CEO Sergio Ermotti engagierte.

Der Däne hatte zuvor mehr als ein Jahrzehnt für den Fastfood-Giganten McDonald’s gewirkt und dort diverse Kampagnen geprägt; sein Antritt bei der grössten Schweizer Bank sorgte damals im Jahr 2013 für einiges Aufsehen. Dem Vernehmen nach plant Jervøe nun erneut einen Branchenwechsel.

IT wird nun Sache des Konzerns

Sein Nachfolger McDonald’s hat mit Mastercard und American Express bereits für Finanzkonzerne gearbeitet, kennt aber von Kampagnen für United Airlines und British Airlines auch das Flugbusiness gut. Bei Mastercard hatte er unter anderem das digitale Gesicht des Kartenunternehmens geprägt, was für die Digitalisierung-Bemühungen der UBS ein Plus sein dürfte.

Sinnigerweise hatte die Kommunikations- und Marketingabteilung bei er Grossbank bisher über eine eigene IT verfügt. Dem Memo zufolge rückt die Entwicklung der Plattform nun näher zum Konzern und kommt unter die Leitung des Chief Digital and Information Office (CDIO) unter Oberverantwortung des Chefdigitalisierers Mike Dargan.

Für alle technologischen Belange werden Marketing und Kommunikation künftig «agil» mit den CDIO-Teams zusammenarbeiten, erklärte Askins. Dies markiere einen wichtigen Schritt hin auf das Ziel, die anderen Bereich im Konzern bestmöglich zu unterstützen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.82%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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