Die Schweizer Privatbank Julius Bär wird in Italien von den Kurseinbrüchen an den Finanzmärkten eingeholt. Ein zur Gruppe gehörendes aktives Investmenthaus hat sich verkalkuliert.

Die Zürcher Bank Julius Bär muss in Italien einen Rückschlag einstecken. Die Privatbank muss auf ihrer Investition in die Mailänder Firma Kairos Investment Managment (Kairos) einen Abschreiber von 57 Millionen Franken hinnehmen, wie die Bank in einer Mitteilung am Montag bekanntmacht.

Der Betrag setzt sich zusammen aus einer Goodwill-Abschreibung sowie aus einer Wertminderung auf den verbleibenden abschreibungsfähigen Kundenbeziehungen. Wie es weiter heisst, werden per Ende 2022 keine immateriellen Werte in Zusammenhang mit Kairos mehr in den konsolidierten Finanzzahlen von Julius Bär enthalten sein.

Spezialist für aktive Anlagen

Seit der Veränderung in der Unternehmensführung Ende 2020 habe sich das Netto-Neugeld zwar positiv entwickelt. Dieses Jahr erwies sich aber für die Vermögensverwaltungsbranche und insbesondere für aktive Asset Manager als äusserst schwierig. Die erheblichen Rückgänge bei Aktien und Anleihen auf den globalen Finanzmärkten hätten sich für Kairos als besonders relevant erwiesen.

Die italienische Asset- und Wealth Management-Gesellschaft Kairos gehört zur Julius Bär Gruppe; das Kairos-Management hält selber einen Anteil von rund 35 Prozent.

Erheblicher Gegenwind

Kairos ist gemäss den Angaben ein führendes italienisches Investmenthaus, das sich auf innovative, aktiv verwaltete Anlagelösungen konzentriert. Die verwalteten Vermögen belaufen sich auf rund 5 Milliarden Franken.

Auch wenn die Marktbedingungen im Jahr 2022 für erheblichen Gegenwind in der Branche gesorgt hätten, werde Kairos die Grundlagen für langfristiges Geschäftswachstum weiter stärken, heisst es.