In einem Jahr, in dem Vontobel einen starken Rückgang der verwalteten Vermögen und des Gewinns verzeichnete, hat ein Geschäftsfeld ein noch schlechteres Abschneiden verhindert.

Nach Rekordwerten im Jahr 2021 verzeichnete Vontobel im Jahr 2022 einen Rückgang der verwalteten Vermögen um 16 Prozent auf 204,4 Milliarden Franken. Zugleich sank der Netto-Neugeldzufluss im vergangenen Jahr um 5,2 Milliarden Franken, nachdem er 2021 noch 8,1 Milliarden Franken betragen hatte, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Ergebnissen hervorgeht.

Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass die Vermögensverwaltungseinheit von Vontobel gegenüber den anderen Geschäftsfeldern relativ gut abschnitt. Sie konnte im vergangenen Jahr 5,4 Milliarden Franken an Netto-Neugeld von Kunden anziehen, was nur geringfügig unter den 5,6 Milliarden Franken liegt, welche die Einheit im Jahr 2021 erzielte.

Zuflüsse aus den Kernmärkten

Dies trug dazu bei, dass die wichtigen verwalteten Vermögen in diesem Bereich mit 92,6 Milliarden Franken gegenüber 95,8 Milliarden im Vorjahr relativ stabil blieben und damit den ungünstigen Marktbedingungen weitaus besser standhielten als das Asset Management.

Der Rückgang der Nettoabflüsse im Asset Management um 10,6 Milliarden Franken wurde damit etwas ausgeglichen. In der Vermögensverwaltung kamen die Nettoneugelder vor allem aus den entwickelten Kernmärkten und aus einem anhaltenden Zufluss von Mitteln in Mandate, wie sich herauslesen lässt.

«Die Kunden des Wealth Managements haben in einem unsicheren Umfeld Qualität und Kompetenz bevorzugt, wovon Vontobel profitiert hat», schreiben denn auch Verwaltungsratspräsident Andreas Utermann und CEO Zeno Staub im Aktionärsbrief des Geschäftsberichts.

Von Kostensenkungen verschont

Dies wäre ein plausibler Grund, weshalb die Sparmassnahmen in der Vermögensverwaltung weniger einschneidend als in der Gesamtgruppe waren.

So wurde zwar der gesamte Personalaufwand um 10,7 Prozent auf 655,9 Millionen Franken reduziert. Die Einsparungen gingen jedoch nicht zu Lasten des Wealth Managements, wo die Personalkosten um 3,3 Prozent gesenkt wurden.

Insgesamt nahm der Geschäftsaufwand des Investmenthauses im vergangenen Jahr um 4,7 Prozent auf rund 1,02 Milliarden Franken ab.

Kundenbetreuer neu eingestellt

Auch bei den Neueinstellungen schwang das Wealth Management obenauf. Vontobel baute gut 105 Vollzeitstellen (FTE) auf, mehr als die Hälfte davon im Wealth Management. So stieg die Zahl der FTE von 609 im Jahr 2021 auf 664. Fast die Hälfte davon waren Kundenbetreuer, deren Zahl von 297 im Vorjahr auf 316 im vergangenen Jahr anstieg.

Gleichzeitig ging die Zahl der Vollzeitäquivalente im Asset Management leicht auf 177 von 181 zurück.

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