Weil sich viele Banken aus Kostengründen vom Aktienresearch verabschieden, springen einige bekannte Finanzexperten in die Bresche. So brechen sie die Wertschöpfungs- kette in der Branche weiter auf.
«Für knapp die Hälfte der insgesamt 239 an der SIX Swiss Exchange kotierten Schweizer Firmen gibt es heute kein professionelles Aktienresearch mehr», sagt Martin Coninx (Bild oben), Mitglied der Tamedia-Besitzerfamilie und ehemaliger Geschäftsführer der «Finanz und Wirtschaft».
Das bewog ihn, zusammen mit dem Finanzjournalisten Björn Zern (schweizeraktien.net) und dem IT-Spezialisten Michel Wagnières die in Zürich ansässige Analyseboutique Research Partners zu gründen.
Das Unternehmen wird dieser Tage operativ und bietet künftig unabhängige Unternehmensanalysen vorwiegend im Bereich von kleinen und mittelgrossen Aktiengesellschaften. Der Vorstoss ist eine Antwort auf den laufend steigenden Kostendruck im Finanzsektor – was auch dazu geführt hat, dass viele Banken ihr Aktienresearch bereits drastisch verkleinert oder gar aufgegeben haben. Nun können sie es auslagern.
Personeller Ausbau in den kommenden Monaten
Leiter des Research-Teams ist ein in der Branche bestens bekannter Finanzanalyst: Ronald Wildmann (Bild unten). Er verantwortete lange Jahre das Aktienresearch Schweiz bei der einstigen Bank Leu, die später in die Credit Suisse integriert wurde.
In den kommenden Monaten will er seine Crew auf bis zu zehn Mitarbeiter ausbauen, wie er gegenüber finews.ch erklärt. Für die Erstellung und den Vertrieb der Reports und Analysen kann sich das Team auf eine eigens von der Softwarefirma «handshake it solutions» entwickelte Reserach-Plattform abstützen.
Alte Bekannte im Beirat
Zur weiteren Qualitätssicherung steht dem Unternehmen ein Advisory Board zur Seite, das ebenfalls mit bekannten Branchenleuten bestückt ist: Marco Curti und Gregor Greber.
Curti war bis Ende März 2014 Chief Investment Officer (CIO) der Zürcher Kantonalbank. Zudem ist er seit 2001 Mitglied des Verwaltungsrats der AZEK und der Swiss Financial Analyst Association (SFAA). Zwischen 2004 und 2010 war er auch deren Präsident. Greber ist Gründer der Fondsgesellschaft zCapital und Verwaltungsrat der im Bereich von Aktionärsdienstleistungen tätigen Firma zRating.
Kleine und mittlere Firmen leiden
Zur Zielgruppe von Research Partners gehören vor allem institutionelle Investoren, Family Offices sowie Banken, die in der Vermögensverwaltung respektive in der Finanzanalyse auf einen Outsourcing-Partner setzen wollen, wie Martin Coninx weiter erklärt. Er führt das Unternehmen in die operative Phase.
Unter dem verschärften Kostendruck in der Bankbranche leiden vor allem die kleinen und mittelgrossen kotierten Gesellschaften, wie Ronald Wildmann betont: «Von den derzeit 239 an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotierten Firmen werden nur gerade 122 Unternehmen durch Banken-Research abgedeckt.» Alle anderen gehen leer aus.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.48%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.68%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.02%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.1%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.72%
