Johann Gevers, einer der führenden Krypto-Köpfe der Schweiz, wurde von den Besitzern der Blockchainfirma Tezos frontal angegriffen. Gegenüber finews.ch bezieht der Monetas-CEO nun exklusiv Stellung.

Vor zwei Monaten noch als Rekord-ICO in der Schweiz gefeiert, hängt der Haussegen beim Blockchain-Unternehmen Tezos inzwischen gründlich schief. Wie finews.ch bereits berichtet hat, decken sich die am Initial Coin Offering (ICO) beteiligten Personen mit harschen Vorwürfen ein.

Im Mittelpunkt steht dabei Johann Gevers, CEO der Digitalwährungs-Firma Monetas. Er amtet als Präsident der Tezos-Stiftung. Über diese Institution fand der ICO statt, der mehr als 232 Millionen Dollar einspielte.

Gegenseitige Anschuldigungen

Die Vorwürfe kommen vom Ehepaar Arthur und Kathleen Breitman, den Gründern von Tezos. Sie bezichtigen Gevers, er habe sich Provisionen in Millionenhöhe aus den ICO-Mitteln zuschanzen wollen und habe gegenüber den anderen Stiftungsratsmitgliedern falsche Angaben gemacht. Ausserdem habe er die Entwicklung des Tezos-Projekt behindert.

Die Breitmans sehen sich im Gegenzug Vorwürfen ausgesetzt, sie würden die Unabhängigkeit der Stiftung in Gefahr bringen, weil sie ihrerseits auf eine Provision von 20 Millionen Dollar drängten.

Grösster zahlender Teilnehmer

Gegenüber finews.ch nimmt Gevers zum Tezos-Hickhack nun Stellung. «Kein Mensch, der einigermassen bei Trost ist, würde tun, was mir vorgeworfen wird», schreibt der Südafrikaner und gibt einige finanzielle Details preis.

So sei er es gewesen, der das Gründungskapital von 50'000 Franken für die Stiftung aufgebracht habe. Zudem habe er einen «sehr grossen Betrag» in die Stiftung eingezahlt, «ein Vielfaches mehr als die Breitmans. Dadurch wurde ich einer der grössten zahlenden Teilnehmer am Tezos-ICO.»

Milliardäre dazu bewogen mitzumachen

Zudem habe er bis Juli 2017 ein Jahr lang den bevorstehenden ICO intensiv beworben, habe Freunde und Leute aus seinem Netzwerk zum Mitmachen überzeugt. Darunter seien auch sehr Vermögende und sogar Milliardäre gewesen, die zusammen viele Millionen Dollar in den ICO gesteckt hätten.

Gevers sei extrem enttäuscht über das unehrliche, unmoralische und zerstörerische Verhalten «bestimmter Kreise». Diese schadeten dem gesamten (Krypto)-Ökosystem und seiner eigenen, durch lange und harte Arbeit aufgebauten Reputation.

Aufsicht soll Interessen schützen

Er habe sich an die Eidgenössische Stiftungsaufsicht gewandt und diese über die Einmischung in die Aktivitäten der Stiftung sowie den extremen Druck, der von aussen auf die Stiftungsräte ausgeübt werde, orientiert. Er habe die Aufsicht auch aufgefordert, nötigenfalls zu intervenieren, um die Interessen der Tezos-ICO-Teilnehmer zu schützen.

Er glaube nach wie vor an das Potenzial des Tezos-Projektes. «Doch dies bedingt kühle Köpfe und Vernunft im Interesse des Projektes und nicht vom Ego getriebene emotionale Aktionen».

Massiv mehr Geld

Im Streit geht es um deutlich mehr Geld als noch im vergangenen Juli. Denn die aus dem ICO eingenommenen Mittel, teils bezahlt in Bitcoin und Ether, sind inzwischen rund 400 Millionen Dollar wert. Doch das Projekt hat kaum Fortschritte gemacht.

Die Bedingungen des ICO sahen vor, dass die Blockchain mindestens drei Monate lang operativ sein müsse, bevor die Investoren ihre Token, den Tezzie, als Gegenleistung erhalten. Nun wird es frühestens Februar 2018, bis die Tezos-Blockchain in Betrieb gehen kann.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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