Die 130 Schweizer Geldhäuser, denen die SIX gehört – und vor allem die UBS – haben auf Änderungen beim Finanzinfrastruktur-Konzern gedrängt. Nach der grossen Reorganisation ist die SIX mit der Worldline-Partnerschaft diesem Wunsch ein weiteres Mal nachgekommen. Wobei vorderhand nicht abschliessend geklärt ist, wie sich das für die Banken als Aktionäre auszahlt. So wurde weder informiert, an wen die Barüberweisung von Worldline in der Höhe von 338 Millionen Franken fliesst, noch, wie viel Dividenden die Franzosen künftig an die Schweizer zahlen.

Auch bei der SIX selber steht die Dividende offenbar auf dem Prüfstand, wie es im vergangenen März hiess. An einer Konferenz räumte die Gruppe damals ein, dass aufgrund der strategischen Partnerschaft die Dividendenpolitik «kritisch hinterfragt» werden müsse. Bislang schüttete die SIX rund zwei Drittel ihres Gewinns an die Schweizer Banken aus.

5. Auch ohne Kartengeschäft viel Payment

Trotz der Partnerschaft im Kartengeschäft bleibt die SIX in der Schweiz neben der Posttochter Postfinance der wichtigste Anbieter im Zahlungsverkehr. So verbleiben die Abwicklung von Debit-Zahlungen und das Bankomat-Geschäft, die Dienste für die Bezahl-App Twint, die neue E-Billing-Firma Paynet und der Interbanken-Zahlungsverkehr beim Konzern. Damit existiert dort auch die Sparte Payment weiter.

6.  It's the size, stupid!

Eine Transaktion mit Kreditkarten kostet im Vergleich zu früheren Jahren fast nichts mehr. Nachhaltig profitabel bleiben demnach nur jene Anbieter, die hohe Volumen abwickeln. In diesem Kontext ist denn auch der Verkauf der Payment-Sparte zu betrachten – Wordline ist neu die Nummer eins in Europa – mit der SIX als Grossaktionärin, die auf fette Dividenden hofft.

Bleibt abzuwarten, ob Worldline tatsächlich gross genug ist, um sich in Zukunft zu behaupten und auch gegen die lauernde Tech-Riesen wie beispielsweise Google, Amazon, Facebook oder Apple durchzusetzen. Zwar sind diese erst mit wenigen Finanzdienstleistungen aktiv. Dass sie stärker angreifen, dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein.

7. Neuer Versuch mit der Superbank?

Die SIX hat sich in ihrer Strategie auf die Fahnen geschrieben, Innovationen voranzutreiben. Diese haben insbesondere die SIX-Aktionäre, die Schweizer Banken, angesichts explodierender Kosten bitter nötig. Das «Gesellenstück» der SIX wäre, für die UBS und die Credit Suisse (CS) eine «Superbank» zu bauen. In dieser würden Backoffice-Funktionen der beiden Grossbanken zusammengelegt.

Die «Superbank» ist insbesondere ein Anliegen von UBS-CEO Sergio Ermotti. Doch auch sein Kollege CS-CEO Tidjane Thiam ist der Idee gegenüber aufgeschlossen. Verhandlungen zwischen den beiden Banken sollen bereits stattgefunden haben. Nun müsste die SIX den Ball aufnehmen.

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