Er hat die Devisengeschäfte von Ex-SNB-Präsident Philipp Hildebrand geprüft. Nun ist er selber angeklagt. Er nutzte Insider-Informationen aus der Bank Julius Bär.

Daniel Senn ist wegen Insiderhandel angeklagt. Der Bankenspezialist und Ex-Spitzenrevisor der Beratungsgesellschaft KPMG soll Insider-Informationen für Börsengeschäfte genutzt haben, wie die Zeitung «Schweiz am Wochenende» berichtete. Zudem soll der 60-jährige Senn der eidgenössischen Revisionsaufsichtsbehörde verlangte Unterlagen nicht vollständig ausgehändigt haben.

Die Bundesanwaltschaft hatte die Untersuchung gegen Senn vor drei Jahren gestartet. Nun steht die Anklage und der Fall wird vor dem Bundesstrafgericht am kommenden 25. Juli verhandelt.
Senn war als Buchprüfer prominent: Er untersuchte die Geschäfte die Geschäfte des Bankers Oskar Holenweger und 2012 jene des Ex-Nationalbankpräsidenten Philipp Hildebrand. Bei diesem kam er zum Schluss, dass er mit seinen Devisengeschäften nichts Unzulässiges getan hatte.

Er war beim Finma-Meeting dabei

Konkret soll Senn, für den die Unschuldsvermutung gilt, bei einer geplanten Übernahme der Bank Safra Sarasin durch Julius Bär im Jahr 2011 vorab über Informationen verfügt haben. Als Partner und Geschäftsleitungsmitglied der KPMG leitete Senn das Revisionsmandat von Julius Bär.

Senn hatte Einsicht in drei interne Protokolle, die das Übernahmeprojekt beschrieben. Zudem war Senn im September 2011 bei einem Treffen mit der Finma zugegen, bei welchem die geplante Übernahme Thema gewesen war.

Auf das Konto der Kinder

Direkt nach dem Treffen habe 2'000 Sarasin-Aktien für 50'000 Franken gekauft und kurz darauf den Einsatz verdoppelt. Die Aktien buchte Senn auf das Konto seiner Kinder.
Im Oktober wurden die Übernahmegespräche bekannt. Die Sarasin-Aktien machten einen Sprung von 15 Prozent.

Senn realisierte einen Buchgewinn von 30'000 Franken. Julius Bär kam mit Sarasin allerdings nicht ins Geschäft. Die Basler Privatbank ging an Safra. Senn verliess KPMG im Jahr 2013.

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