Als Reaktion auf die Berichterstattung von finews.ch hat GAM bestätigt, aufgrund von Bedenken eines internen Whistleblowers eine interne Untersuchung wegen des Verhaltens von Tim Haywood eingeleitet zu haben.

In Einklang mit ihren internen Prozessen hat GAM diese Hinweise sehr ernst genommen und gleichzeitig sichergestellt, dass die Existenz und die Identität des Whistleblowers geschützt werden. GAM beabsichtigt, dem Whistleblower auch weiterhin alle angezeigten Schutzmassnahmen zukommen zu lassen, wie es in einer Stellungnahme vom Dienstag heisst.

Damit reagiert das Unternehmen auf die Recherchen von finews.ch, wonach ein Arbeitskollege von Tim Haywood die ersten Hinweise auf Unregelmässigkeiten gemeldet hatte.

Zusätzliche Fakten

Im November 2017 leitete GAM eine von unabhängigen externen Experten unterstützte interne Untersuchung ein. Im März 2018 ergänzte der Whistleblower seine anfänglichen Hinweise und nahm Kontakt mit der britischen Financial Conduct Authority (FCA) auf, während er gleichzeitig das Unternehmen informiert hielt.

Die interne Untersuchung entwickelte sich mit der Aufdeckung zusätzlicher Fakten und Umstände weiter und identifizierte diverse potenzielle Verfehlungen, die insgesamt zur Entscheidung führten, Haywood zu suspendieren. Wie schon früher kommuniziert, finden in diesem Zusammenhang keine Untersuchungen gegen andere Mitarbeiter statt, und es wurden keinerlei Anhaltspunkte gefunden, die solche angezeigt erscheinen liessen. Das interne Disziplinarverfahren in Bezug auf den suspendierten Investment Director ist noch im Gange.

Keine Kompromisse

«Das Herzstück der Kontrollsysteme jedes modernen Finanzdienstleistungsunternehmens sollte aus einer Unternehmenskultur bestehen, die Mitarbeiter dazu ermutigt, sich bei Bedenken über das Verhalten von Kollegen zu Wort zu melden. Der einzige Weg, diese Kultur aufrechtzuerhalten, besteht darin, diejenigen zu schützen, die mutig genug sind, dies zu tun – aber auch diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die gegen die Regeln verstossen», sagte Alexander Friedman, CEO von GAM.

Und: «Dies ist von zentraler Bedeutung für vertrauenswürdige Kundenbeziehungen, und wir werden in diesem Punkt keine Kompromisse eingehen. Ich bin all unseren Kunden dankbar, die sich die Zeit genommen haben, unser Vorgehen in dieser Angelegenheit nachzuvollziehen. Wir werden uns weiter voll und ganz für die Interessen unserer Kunden einsetzen», ergänzte Friedman.

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