Der Schweizer Crowdfunding-Markt wächst und gehört zu den grössten Europas. Allerdings: Mit der ursprünglichen Idee hat das Crowdfunding nicht mehr viel zu tun.

Ursprünglich hatte das Crowdfunding die Mobilisierung der Massen zum Ziel. Geldaufnahme, Kredite oder Spenden sollten über eine Plattform durch eine möglichst breite Investorenschaft aus dem «Schwarm» finanziert werden. Inzwischen zählt die Schweiz über 30 solcher Plattformen, auf denen Geldsuchende mit Geldgebern zusammengeführt werden.

Und die platzierten und finanzierten Volumen wachsen, wie ein am Montag veröffentlichter Crowdfunding-Monitor (hier zum Download) der Hochschule Luzern (HSLU) zeigt.

Steiler Anstieg, aber...

Im Jahr 2018 stieg das Volumen auf 516,6 Millionen Franken, was einem Anstieg von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die HSLU, welche den Monitor zusammen mit dem Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) erhoben hat, macht dabei zwei wesentliche Feststellungen.

Erstens ist das Wachstum im Vergleich zu 2017 deutlich abgeflacht. Vor zwei Jahren war das Crowdfunding in der Schweiz mit einem Wachstum von 192 Prozent förmlich explodiert.

Crowdfunding Grafik

Zweitens ist von der ursprünglichen Idee des Crowdfunding nicht mehr viel übrig geblieben. Anstatt grosser Massen mobilisieren die entsprechenden Plattformen vor allem professionelle Investoren.

... getragen von wenigen Playern

Sprich: Die grossen Volumen kommen von einzelnen Personen oder institutionellen Anlegern. Ähnlich sei die Entwicklung bei der Finanzierung von Startups im Crowdinvesting. Die Bedeutung von professionellen Investoren werden weiterhin zunehmen, hiess es.

Diese Entwicklung zeigt sich auch im Bereich des Crowdsupporting, wo Projekte im Sport oder in der Kultur finanziert werden. Die Idee, mit kleinen individuellen Beträgen aus der «Crowd» grössere Projekte auf die Beine zu stellen, scheint nicht mehr zu verfangen. Die Anzahl Kampagnen nahm zwar noch mit 7 Prozent zu, das Volumen sei jedoch leicht rückläufig gewesen.

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