Geben ist seliger als nehmen – aber blind muss man dabei nicht sein

Passend zur Adventszeit, wo Spendenaufrufe die Briefkästen insbesondere der Haushalte füllen, die als gegenüber karitativen Missionen aufgeschlossen identifiziert worden sind, hat die für ihre Tätigkeit im Schweizer Pensionskassenkosmos bekannte Beratungsfirma PPCmetrics zusammen mit dem Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel das Jahrbuch der Hilfswerke publiziert.

Das Jahrbuch ist eine Fundgrube für Spender, die sich dafür interessieren, wie gemeinnützige Organisationen (Non-Profit Organisations, NPO) mit ihrem Geld haushalten. Es enthält alle wichtigen Finanzkennzahlen und basiert auf den öffentlich verfügbaren Jahresrechnungen 2024 von 532 analysierten, grösstenteils Zewo-zertifizierten NPO, wovon 80 Prozent in der Deutschschweiz domiziliert sind.

Zewo-Zertifizierung erhöht Transparenz

Fast alle zertifizierten Organisationen (87 Prozent) publizierten ihre vollständige Jahresrechnung im Internet, halten die Autoren lobend fest. Bei den NPO ohne Zewo-Gütesiegel waren es nur knapp die Hälfte (47 Prozent).

Das Spendenvolumen hat sich in Bezug auf das Tätigkeitsgebiet unterschiedlich entwickelt. Im Bereich «Soziales Inland» ist es 2024 aufgrund des Rückgangs der Corona-bezogenen Spenden auf das Niveau von 2015 (knapp 150 Millionen Franken) gesunken. «Humanitäres Ausland» hingegen erreicht (wohl auch wegen der steigender Zahl bewaffneter Konflikte) mit 394 Millionen Franken praktisch den Höchststand von 2022.

Jahrbuch NPO PPC Grafik2

Grafik: Jahrbuch der Hilfswerke 2025

Auf der Anlageseite hält ein durchschnittliches NPO rund die Hälfte des Finanzvermögens in liquiden Mitteln, 37 Prozent in Wertschriften und 11 Prozent in Immobilien. Bei den 70 Institutionen, die eine detaillierte Wertschriftenallokation bekanntgeben, beträgt der Aktienanteil 44 Prozent, auf Obligationen entfallen 31 Prozent.