Nachhaltigkeits-Fonds funktionieren oftmals nach dem gängigen Prinzip des Ausschlusses. Ein UBS-Analyst stellte nun fest: Fondsmanager haben offenbar einen negativen Pornografie-Bias.

Welche Anlagen sind nachhaltig, welche sind sozial, welche sind ethisch? Die gängige Antwort von Investment- und Fondsmanagern ist: Anlagen in fossile Brennstoffe wie Erdöl oder Kohle sind es nicht, solche in Waffen, Alkohol und Tabak sind es nicht – und solche in Glücksspiel und Pornografie sind es ebenfalls nicht.

In der boomenden Nachhaltigkeits-Branche wird als gängigste Methode das Ausschlusskriterium angewendet: Bestimmte Branchen oder Unternehmen werden in ESG- Fonds oder Nachhaltigkeits-Portfolios nicht aufgenommen.

Unklare Massstäbe

Nun hat gemäss der Nachrichtenagentur «Bloomberg» ein UBS-Analyst festgestellt, dass Anleihen-Manager offenbar einen Bias haben, wenn es um die Ausschlusskriterien geht. Stephen Caprio errechnete, dass annähernd 40 Prozent aller Anleihen-Fonds Pornografie ausschliessen, jedoch weniger als 30 Prozent fossile Brennstoffe, Glücksspiel und Waffen.

Ein rationaler Grund für diese unterschiedliche Selektion ist nicht auszumachen. Es ist aber nicht das erste Mal, dass Marktbeobachter beobachtet haben, dass bei den Ausschlusskriterien offenbar keine klaren Massstäbe verwendet werden.

So habe kürzlich ein Analyst bei der Citigroup festgestellt, dass Fondsmanager trotz Ausschlusskriterien Tabak- oder Erdölfirmen in ihre Portfolios aufnehmen würden, sofern die entsprechenden Firmen klare und transparente Richtlinien hätten.

 

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