Kunst erfreut nicht nur die Augen, sondern kann auch rentabel sein. Wertpapiere, die durch künstlerische Meisterwerke gesichert sind, haben sich zu einer eigenständigen Anlageklasse entwickelt, schreibt Michael Welti exklusiv auf finews.first.


Dieser Beitrag erscheint in der Rubrik finews.first. Darin nehmen Autorinnen und Autoren wöchentlich Stellung zu Wirtschafts- und Finanzthemen.


Kunst ist für Privatanleger attraktiv und gehört definitiv zu einer Anlageklasse, die neue Möglichkeiten bietet. Kunst war und wird wohl immer werterhaltend sein und kann deshalb als langfristige Geldanlage mit guten Renditen und überschaubarem Risiko angesehen werden.

Dies vor allem, weil die jüngeren Generationen mit unterschiedlichen Lebens- und Karrierezielen die traditionellen Ansätze für die Vermögensverwaltung im Rahmen der langfristigen Vermögensplanung vor neue Herausforderungen stellt. Das so genannte Art Lending ermöglicht es Kunstsammlern, Liquidität zu erhalten und gleichzeitig den direkten Verkauf und die damit verbundenen Transaktionskosten und Steuerauswirkungen zu vermeiden.

«Auch die Welt der Kunst unterliegt Zyklen»

Einerseits weist der internationale Kunstmarkt stabile Umsätze von rund 60 Milliarden Dollar pro Jahr aus; 2018 stiegen die Verkäufe auf dem globalen Kunstmarkt trotz der Baisse an den Aktienmärkten um sechs Prozent auf 67,4 Milliarden Dollar. Auf der anderen Seite dürfte die Preisentwicklung am Kunstmarkt wie bei den meisten Anlageklassen volatil bleiben.

Die Diversifikation des Portfolios ist eine wichtige Voraussetzung, um mögliche Abschwünge zu überstehen. Auch die Welt der Kunst unterliegt Zyklen. Die sehr hochwertige Marktnische erwies sich in den vergangenen Jahren jedoch als widerstandsfähiger und weniger zyklusanfällig.

«Das ist ein signifikantes Einkommen in einer Zeit mit niedrigen Zinssätzen»

Kunstdarlehen sind in vielerlei Hinsicht interessant: Erstens ermöglicht eine Verbriefungsplattform in Asset-Backed Securities (ABS) den Kunden die Möglichkeit, in Schuldverschreibungen zu investieren, die direkt durch Kunstwerke unterlegt sind. Die Anlagen ermöglichen viertel- oder halbjährlich gezahlte Coupons mit einer jährliche Rendite zwischen 5 und 10 Prozent.

Das ist ein signifikantes Einkommen in einer Zeit mit niedrigen Zinssätzen. Der Coupon stellt eine Prämie aufgrund geringer oder nicht vorhandener Liquidität bei einer alternativen Anlage dar. Damit bietet sich ein diversifiziertes Produkt mit geringem Risiko abseits des traditionellen Marktes. Andererseits offeriert die Plattform den Kunden die Möglichkeit, Kredite aufzunehmen und mehr aus ihrer Kunstsammlung herauszuholen.

«Diese Personen möchten in Kunstdarlehen investieren, um die Diversifikation ihrer Portfolios zu optimieren»

Jeder Investor, jede Generation geht auf unterschiedliche Weise an Kunst heran. Einige Kunden nehmen Kunst nur als Anlageklasse wahr, die eine Diversifikation bietet und zugleich eine geringe Korrelation zu anderen Investments aufweist. Diese Personen möchten in Kunstdarlehen investieren, um die Diversifikation ihrer Portfolios zu optimieren und dabei nur ein minimales Risiko einzugehen. Tatsächlich ist der Beleihungswert sehr konservativ. Er liegt bei 30 bis 50 Prozent basierend auf einer konservativen Schätzung.

Andere Kunden haben eine echte Leidenschaft für Kunst und möchten daher gerne in ein Produkt investieren, an dem sie ein echtes Interesse haben und sehen die Investition als Passion.


Michael A. Welti ist Head Zürich und Managing Director im Wealth Management bei der Genfer Bankengruppe Reyl & Cie.


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