Bereits vor dem Börsencrash der vergangenen Wochen hatten  Fondsselektoren signalisiert, dass sie 2020 mehr Volatilität an den Finanzmärkten erwarteten. Dies geht aus einer Umfrage des Vermögensverwalters Natixis Investment Managers hervor.

Fast die Hälfte der Befragten (44  Prozent) erwartete eine Diversifizierung weg von den US-Aktien, während 73 Prozent der Umfrageteilnehmenden erklärten, sie wären bereit, im Austausch für mehr Sicherheit eine geringere Performance als ihre Wettbewerber in Kauf zu nehmen. Die Umfrage von Natixis Investment Managers ergab weiter, dass die Fondskäufer aktive Manager suchen, um die zunehmende sektorielle Verteilung in den Märkten zu bewältigen.

Die Fondsselektoren stellten auch fest, dass der Vormarsch passiver Investitionen eine Quelle systemischer Risiken und Volatilität darstellt, da Wertpapiere mit besserer Wertentwicklung eine grössere Gewichtung erhalten. Die Käufer äusserten entsprechend die Befürchtung, dass im Falle eines Abschwungs grosse Verluste drohten.

Weitere geopolitische Risiken

«Vor dem Hintergrund der Marktvolatilität stehen professionelle Fondskäufer vor der Herausforderung, Renditen zu erwirtschaften und gleichzeitig das Abwärtsrisiko sowie neuere Risikoüberlegungen wie ESG zu berücksichtigen. Angesichts der sich abzeichnenden weiteren geopolitischen Risiken, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass die Fondsselektoren gut auf das derzeitige sich verändernde Marktumfeld vorbereitet sind», sagte Timo H. Paul, Managing Director Deutschschweiz bei Natixis Investment Managers.

Während einige der Befragten Bedenken über den Einsatz alternativer Investitionen äussern, sind sie im Allgemeinen der Meinung, dass die Vorteile dieser Anlageklassen einen Kompromiss wert sind. Insbesondere im Falle von Private-Asset-Investitionen. Fast die Hälfte (49 Prozent) sagte, dass Private Assets in ihrer Portfoliostrategie künftig eine grössere Rolle spielen werden.

ESG als wichtiger Faktor

In turbulenten Märkten nannten aktive Manager zudem ESG als wichtigen Risikofaktor. Auf die Frage nach dem Hauptgrund für den Einbezug von ESG-Faktoren in ihre Anlageentscheidungen gaben 22 Prozent der Fondskäufer an, das Hauptrisiko zu minimieren; 21 Prozent erklärten, sie wollten mit Hilfe von ESG hohe risikobereinigte Renditen erzielen, und 19 Prozent gaben zu Protokoll, dass durch Nachhaltigkeitskriterien die Diversifizierung verbessert werden sollte.

«Wir sehen, dass professionelle Fondskäufer allmählich wieder Risiken eingehen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf ESG-Strategien, gut bewerteten Aktien und alternativen festverzinslichen Wertpapieren», kommentierte Matthew Shafer, Head of Wholesale Distribution bei Natixis Investment Managers, die Umfrageergebnisse.


  • Hier ist der vollständige Bericht zur Umfrage «The Age of Anxiety: Professional fund buyers are waiting for the other shoe to drop».