Die Schweizer Vermögenverwaltungs-Gruppe Aquila vollzieht einen Generationenwechsel, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben. Der Firmengründer und bisherige CEO Max Cotting übergibt die operative Leitung an eine Nachfolgerin und wechselt in den Verwaltungsrat.

Der 64-jährige Max Cotting, Gründer und Hauptaktionär, wird sein Amt als CEO der Firma Aquila im Frühling 2021 abgeben und Einsitz in deren Verwaltungsrat nehmen. Nach einer Cooling-Off-Periode wird er, nach Ablauf der Amtszeit von Jörg H. Schwarzenbach, das Verwaltungsratspräsidium von diesem übernehmen.

Die Funktion als CEO wird im Frühling 2021 die Juristin Vivien Jain übernehmen, wie weitere Recherchen von finews.ch ergaben. Nach verschiedenen Stationen bei Anwaltskanzleien im In- und Ausland wechselte sie 2010 in die Finanzbranche zum Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC in Zürich.

Grösste Plattform für unabhängige Vermögensverwalter

Dort erbrachte sie im FS Banking für internationale Grosskunden, Privatbanken wie auch für Vermögensverwalter Prüfungs- und Beratungsdienstleistungen im Bereich Regulatory und Compliance. Mitte 2014 wechselte Jain zu Aquila. Dort leitet sie seit 2015 die Abteilung Legal, Compliance und Risk, bevor sie 2016 auch in die Geschäftsleitung berufen wurde.

Vivien Jain 528

«Zur Führung eines erfolgreichen Unternehmens gehört auch, und ich erachte dies als elementar, möglichst frühzeitig und aktiv eine überzeugende Nachfolgeregelung einzuleiten und dies auch gegen aussen zu kommunizieren. Dies schafft Vertrauen und Sicherheit bei Kunden, Partnern und Angestellten», begründete Cotting die Nachfolgeregelung gegenüber finews.ch.

Unter seiner Führung hat sich Aquila in den vergangenen 20 Jahren zur grössten Plattform für unabhängige Vermögensverwalter in der Schweiz entwickelt. Der Gruppe sind mittlerweile 78 Partnergesellschaften angeschlossen.

Weitere Personalrochaden

Als Anlaufstelle für unabhängige Vermögensverwalter erbringt Aquila Management-, Koordinations- und Kontrollfunktionen sowie zentrale Dienstleistungen in den Bereichen Investments, Operations, Finance und Compliance. Seit 2012 verfügt Aquila zudem über eine Banklizenz und verwaltet Kundenvermögen, die sich per Ende 2019 auf mehr als 13 Milliarden Franken beliefen.

Markus Angst, langjähriges Mitglied der Geschäftsleitung und stellvertretender CEO wird ebenfalls im Frühling 2021 die operative Führung im Bereich Banking abgeben. Er bleibt jedoch stellvertretender CEO und wird sich neu um den weiteren Ausbau der Kundschaft kümmern und Verwaltungsratsmandate bei den Aquila-Partnergesellschaften übernehmen.

Die Leitung des Bereichs Legal, Compliance & Risk wird ab Frühling 2021 Debora Frei und jene des Bereichs Banking Flavio Rizzoli übernehmen.