Eine hohe Regierungsbeamtin Venezuelas hat jahrelang Geld aus der Staatskasse gestohlen, und es in Gold in Liechtenstein gebunkert sowie später auf einem Schweizer Bankkonto deponiert. 

Eine Regierungsbeamtin und vormals auch Krankenschwester des inzwischen verstorbenen Staatspräsidenten von Venezuela, Hugo Chávez, bediente sich zwanzig Jahre lang in der Staatskasse des Landes. Sie stahl insgesamt rund 300 Millionen Dollar in Form von Geld und Gold, das sie auf der Suche nach einem «sicheren Hafen» teilweise im Fürstentum Liechtenstein in einem Tresor versteckte.

Dies geht aus einem Artikel der internationalen Nachrichtenagentur «Associated Press» hervor. Die Frau gründete eine Offshore-Firma auf der Karibikinsel St. Vincent und den Grenadinen und erwarb über diese 250 Goldbarren mit einem Wert von fast zehn Millionen Dollar, wie aus Liechtensteiner Gerichtsakten weiter hervorgeht.

Vom Tresor in Liechtenstein aufs Schweizer Bankkonto

Dieses Gold versteckte sie in einem privaten Tresorgebäude in Liechtenstein. Zu diesem Zweck mietete einen Tresor mit der Nummer G1 für eine Jahresgebühr von knapp 20'000 Franken bei der Firma Liemeta in Triesen, die im Industriegebiet über ein eigenes Tresorgebäude verfügt, wie das «Liechtensteiner Vaterland» weiter in Erfahrung brachte.

Einige Jahre später verkaufte die Beamtin eine ähnliche Menge des Edelmetalls und parkte den Erlös auf einem Schweizer Bankkonto. Diese Transaktionen stehen nun im Mittelpunkt internationaler Ermittlungen. Insgesamt soll die Frau im Verlauf von zwei Jahrzehnten 300 Millionen Dollar aus der Staatskasse gestohlen haben.

Rechtshilfeersuchen an die Schweiz gestellt

Die Einzelheiten der Ermittlungen gegen die Frau sowie fünf weitere Personen stammen aus einem Rechtshilfeersuchen, das Liechtenstein in der Schweiz stellte. Wie die «New York Times» weiter berichtete, haben die Liechtensteiner Gerichte dessen Echtheit bereits bestätigt.