Seit der Finanzkrise ist die Europäische Zentralbank nie verlegen, mit immer neuen Mitteln die Finanzmärkte zu beruhigen. Nun hat sich ein hoher EZB-Direktor einer neuen Allegorie bedient – allerdings ist sie ein Auslaufmodell.

Daft Punk, das französische Elektromusik-Duo, hat sich nach 28 Jahren zwar kürzlich aufgelöst. Aber ein uralter Hit der Mitbegründer House-Musik-Bewegung dient der Europäischen Zentralbank (EZB) nun, für Ruhe an den Märkten zu sorgen: «Harder, better, faster, stronger».

EZB-Direktor Fabio Panetta sagte gemäss Nachrichtenagentur «Reuters» an einem Webinar der italienischen Nobel-Universität Bocconi, das auf 1,85 Billionen Euro ausgelegte Anleihen-Kaufprogramm solle nicht zögerlich umgesetzt, sondern in seinem ganzen Umfang ausgegeben werden, falls dies nötig sei.

Indem die EZB auf längere Sicht für niedrig bleibende, nominale Renditen sorge, könne sie konjunkturfördernde Finanzierungs-Bedingungen sicherstellen, sagte Panetta. «Meine Hauptbotschaft heute lässt sich mit dem Titel eines Songs des Elektromusik-Duos Daft Punk zusammenfassen: ‹Harder, better, faster, stronger›.»

Den Anfang machte Mario Draghi

Dicke Bertha

Ob sich Panetta bewusst ist, dass Daft Punk inzwischen der Vergangenheit angehört, ist nicht bekannt. Doch Panetta folgt mit seiner Allegorie einer kleinen Tradition innerhalb der EZB. Schon Mario Draghi hatte als EZB-Präsident gerne Umschreibungen benutzt, um die «Feuerkraft» der EZB zu demonstrieren.

Im Jahr 2012 hatte er die «Dicke Bertha» aufgefahren und notleidenden Banken eine Geldspritze von mehr als 500 Milliarden Euro verpasst. Die «Dicke Bertha» war eine Kanone, die im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.

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