Der Schweizer Finanzplatz wächst – auf Social Media und im Internet. Hier blüht ein Ökosystem von Finanz-Bloggerinnen, die eine wichtige Lücke schliessen. Carolina Newton, Advokatin für Frauen in Finanzen, stellt für finews.ch fünf von ihnen vor.

Man muss keinen Finanz-Ausbildungs-Hintergrund haben, um Finanzbloggerin zu sein, wie ein Blick auf die Teilnehmerinnen der weiblichen Finanz-Revolution in den Social-Media-Kanälen beweist.

Was vielen Bloggerinnen gemeinsam ist: Sie teilen ihre Erfahrungen auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit, ermutigen damit andere Frauen, es ihnen gleich zu tun und helfen damit, den sogenannten «Gender Gap« zu schliessen.

Finanzwissen für Frauen besser bedienen

Was dieser in Bezug auf Erfahrung bezüglich Finanzen und Hintergrundwissen bedeutet, ist inzwischen zu einem internationalen medialen Thema geworden. Selbst die OECD verfasste ein Papier mit Empfehlungen, wie die Bedürfnisse von Frauen bezüglich Finanzwissen besser bedient werden können.

Die Relevanz von Finanzbloggerinnen ist nicht zu unterschätzen: Im Endeffekt helfen sie auch Banken und anderen Finanzinstitutionen, die weibliche Kundengruppe besser anzusprechen und spezifische Dienstleistungen für Frauen anzubieten.

Darum sollte jeder Banker – und jede Bankerin – die folgenden Schweizer Finanzbloggerinnen kennen:

1. Finelles.com
Instagram @finellescom

Clara Creitz

Clara Creitz bietet neben einem offenen Blog auch bezahlpflichtige E-Books an sowie den Kurs «The Money Makeover Class».

Clara Creitz, die Gründerin von Finelles.com, bietet eine Lern-Plattform und eine Community für Investorinnen an. Sie hat mehr als zehn Jahre in der Finanzindustrie gearbeitet, unter anderem bei der UBS, bei Julius Bär sowie beim Beratungsunternehmen PwC.

Dann realisierte sie durch Diskussionen mit Arbeitskolleginnen, dass diese sich kaum um ihre persönlichen Finanzen kümmerten – obwohl sie in einer Bank arbeiteten.

2018 führte Creitz eine Untersuchung bei 120 Frauen durch. «Die meisten von ihnen wussten Bescheid über Budgets und die einfachen Bankprodukte, hatten aber keine Ahnung vom Investieren», sagt Creitz. Die meisten hätten aber grosses Interesse geäussert, übers Anlegen zu lernen. Daraus entstand Finelles.com.

2. Investlikeaysha.com
Instagram @ayshavandepaer

Ayshavandepaers

Aysha va de Paer bietet einen offenen Blog, Email-Kurse, einen Buch Club sowie einen bezahlpflichtiges Programm «Invest at Rest» an.

Private Equity, Real Estate, Tätigkeiten bei Aventicum Capital Management und Bowfond Investment Management sowie bei den Beratungsunternehmen EY und PwC: Aysha van de Paer verfügt über eine breite Erfahrung in der Finanzindustrie.

Zum Blog Investlikeaysha.com kam sie durch einen tragischen Unfall. «Anfang 2017 verlor ich meinen Ehemann Karl bei einem Autounfall. Ich war mit unserem zweiten Kind schwanger. Die neue finanzielle Realität inspirierte mich, meine Geschichte und meine Kenntnisse übers Investieren zu teilen und Frauen dabei zu unterstützen, finanzielle Sicherheit zu erlangen», sagt sie.

Ihre Mission sei nun, Frauen zu selbstbewussten Investorinnen zu werden zu verhelfen und die vorhandenen finanziellen Nachteile aufzulösen. Inzwischen zählt ihr Buch Club bereits 1'200 Teilnehmerinnen.

3. Liebefinanzen.ch
Instagram @liebefinanzen.ch

Helga

Die reisende Helga will Frauen ihrem Finanzblog helfen, mit 50 Jahren ausgesorgt zu haben

Helga ist eigentlich eine Reise-Bloggerin und war konstant am Reisen – bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie. Diese liess sie auch über ihre persönliche finanzielle Situation nachdenken.

Alle ihre Kenntnisse über die Börse, Investieren und ETF hat sich selber angeeignet – sie hat weder in der Finanzindustrie gearbeitet noch verfügt sich über ein spezifisches Wirtschafts- oder Finanzstudium. Auch darum liest sich ihr Blog Liebefinanzen.ch teilweise wie eine persönliche Reise in die Welt des Investierens.

«Mein Blog richtet sich an Börsen-Anfängerinnen. Mein Ziel ist es, Hürden und Ängste gegenüber der Finanzwelt abzubauen.» Helga schreibt nur über langfristige Investments und den Vermögensaufbau. Ihr eigenes Ziel ist, mit 50 Jahren ausgesorgt zu haben und nur noch soviel zu arbeiten, wie sie möchte.

4. Loveandfinance.ch
Instagram @loveandfinance

Elsie

Elsie schreibt einen Gratis-Blog auch über finanzielle Fehler, die Frauen begehen können.

Elsies Blog richtet sich an Investment-Anfängerinnen. Sie schreibt über ihre persönlichen Finanzen – auch über Misserfolge. Sie würde nach ihren Erfahrungen heute beispielsweise unbedingt einen Ehevertrag abschliessen.

«Ich wurde von anderen Frauen inspiriert und und ich hoffe, eine Inspiration für andere Frauen zu sein, die ähnliche Rückschläge erlitten haben, was die Liebe und die Finanzen betrifft», sagt sie zu ihrem Blog Loveandfinance.ch.

Die Mitdreissigerin hat zwar jahrelang in der Finanzbranche gearbeitet, aber ihr Wissen nie für ihre persönlichen Finanzen angewendet. Um finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen, hat sie dies geändert.

5. Missfinance.ch
Instagram @missfinance.ch

Angela Mygind

Angela Mygind schreibt ihren Blog auf deutsch und hat sich als Vorsorge-Spezialistin hervorgetan.

Angela Mygind gehört zu den jungen Frauen, die ihre Finanzangelegenheiten selber regeln wollen. Sie arbeitet derzeit als Direktionsassistentin und hat einen beruflichen Hintergrund in der Tourismusbranche.

«Ich bemerkte in Gesprächen mit meinen Freundinnen, dass sie sich zwar um ihre Finanzen kümmern wollten, aber nicht wussten wie sie das tun sollten», sagt sie. Angela machte sich schlau: Nach der Lektüre von Büchern, Blogs und dem Studium von Youtube-Videos habe sie realisiert: «Investieren ist nicht so schwer, wie es scheint.»

Die richtigen Informationen und Ideen zu finden, schienen ihr der schwierigste Teil bei ihrer Selbstausbildung in Sachen Finanzen zu sein. Darum entschied sie sich, ihre Erfahrungen in im Blog Missfinance.ch zu teilen.

Entsprechend schreibt Angela viel über Vorsorge-Themen, aber auch über ihr Aktien- und ETF-Portfolio sowie über die diversen Anlage-Plattformen.


Carolina Newton setzt sich für die Gleichstellung der Geschlechter und die wirtschaftliche Stärkung der Frauen ein. Sie glaubt, dass Einkommens-Uungleichheit bekämpft werden kann, indem mehr Menschen an den Kapitalmärkten teilnehmen. Frauen über das Investieren zu informieren ist eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen. Sie ist Strategieberaterin mit über zehn Jahren Erfahrung in der Banken- und Finanzdienstleistungsbranche und COO des Vereins SwissFinTechLadies.

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.82%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
pixel