Saudiarabien und Peking führen Gespräche über Ölverkäufe an China in der Landeswährung Renminbi. Kommt ein Deal zustande, rüttelt dies am Thron des Dollar.

Verkauft Saudiarabien schon bald einen Teil seiner Ölverkäufe an China in dessen Landeswährung Renminbi? Einem Bericht des «Wall Street Journal» (hinter Bezahlschranke) zufolge führen Riad und Peking entsprechende Gespräche.

Offenbar sind die Saudis verärgert über die mangelnde Unterstützung der USA für ihre Intervention im jemenitischen Bürgerkrieg und über den Versuch der Regierung Biden, mit dem Iran ein Atomprogramm-Abkommen abzuschliessen.

Brisante Gespräche

Die Gespräche zwischen Peking und Riad bergen einige Brisanz, geriete doch die Dollarhegemonie durch Ölverkäufe zum Yuan-Preis unter Druck. China kauft mehr als 25 Prozent des Öls, das Saudiarabien exportiert. Falls diese Verkäufe künftig in Yuan abgerechnet werden, würden sich der Wert und die Attraktivität der chinesischen Landeswährung erhöhen.

Die Saudis erwägen offenbar auch, auf Yuan lautende Terminkontrakte, den sogenannten «Petroyuan», in das Preismodell ihres Staatskonzerns Saudi Aramco aufzunehmen. Wenn beim Öl der Durchbruch kommt, würde dies längerfristig wohl auch den Weg für ähnliche Verträge bei anderen Rohstoffen und Metallen ebnen, die derzeit in Dollar abgerechnet werden.

Seit 50 Jahren eng verbunden

Der Dollar hat seine Stellung als Welt-Reservewährung zu einem guten Teil Öl zu verdanken. Die Verbindung zwischen dem schwarzen Gold und dem Greenback geht auf die frühen 1970er-Jahre zurück.

Nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Goldstandards schlossen die Amerikaner mit Saudiarabien ein Abkommen, um die Ölpreise in Dollar zu standardisieren. Dadurch wurde das «Petrodollar-System» geboren.

Hohe Liquidität

Seit 1974 handeln die Saudis ihr Öl ausschliesslich in Dollar. Die Nixon-Regierung versprach damals Riad im Gegenzug unter anderem Sicherheitsgarantien für das Königreich.

Der Status des Dollar als Weltreservewährung basiert vor allem auf der hohen Liquidität des Greenbacks. Diese wiederum ist teilweise darauf zurückzuführen, dass Länder Dollarreserven halten, um Öl zu kaufen. Rund 80 Prozent der internationalen Ölverkäufe werden in Dollar abgerechnet.

Mal intensiver, mal weniger

Auch wenn die Verhandlungen zwischen Riad und Peking über Ölverkäufe in Yuan offenbar zugenommen haben, heisst das noch lange nicht, dass ein Deal in Sichtweite ist. Solche Gespräche finden schon seit mehr als einem halben Jahrzehnt statt, mal intensiver, mal weniger.

Nicht zuletzt hat Saudiarabien seine Landeswährung Riyal an den Dollar gekoppelt. Die Saudis dürften daher kaum daran interessiert sein, ihrer eigenen Währung zu schaden.

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