Der Zinswende zum Trotz sind die Angebotspreise für Wohneigentum in der Schweiz im Juli nochmals gestiegen. Die Liste der Treiber, welche die Notierungen in die Höhe drücken, ist lang.

Die Angebotspreise für Wohneigentum sind im vergangenen Juli erneut gestiegen. Die inserierten Preise für Einfamilienhäuser lagen demnach um 0,2 Prozent über denen des Vormonats, bei Eigentumswohnungen stiegen die Preise im Monatvergleich gar um 0,7 Prozent. Das zeigt der am Mittwoch veröffentlichte Swiss Real Estate Offer Index des Suchdiensts Immoscout24 und der Immobilien-Spezialistin IAZI.

Für eine stabile Nachfrage sorge unter anderem die schweizweit positive Nettozuwanderung. Nichtsdestotrotz sei eine Verlangsamung der Preisentwicklung wahrscheinlich. «Mit der erhöhten Zinslast und der generellen Kostensteigerung für Unterhalt und Investitionen wird das Wohnen im Eigenheim spürbar teurer», sagt Martin Waeber, Managing Director Real Estate bei der Swiss Marketplace Gruppe, zu der Immoscout24 gehört.

Eigentum könnte an Attraktivität verlieren

Doch die Liste der Faktoren, welche die Preise in Zukunft belasten könnten, ist lang. Zu nennen sind dabei etwa die geopolitischen Unsicherheiten, globale Lieferketten-Probleme und Rezessionsängste.

Die erste Zinsanhebung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) seit 2007, wobei die Zinsen vergangenen Juni um 50 Basispunkte angehoben wurden, hatte die Hypothekar-Zinsen nur zeitweise deutlich steigen lassen. Insgesamt kann aber von einem höheren Niveau als in den vergangenen Jahren ausgegangen werden. Durch die steigenden Zinsen und Kosten könnte der Kauf von Einfamilienhäusern oder Eigentumswohnungen an Attraktivität verlieren, heisst es weiter.

Zudem hätten Investoren nun verstärkt Alternativen zu Wohnimmobilien. Eine sinkende Nachfrage nach Renditeliegenschaften könnte zu verminderter Bautätigkeit und damit zu einer Verknappung des Angebots an Mietwohnungen führen, so die Einschätzung.

Mietpreise ebenfalls leicht höher

Die inserierten Mietpreise sind im Juli im landesweiten Durchschnitt um 0,3 Prozent ebenfalls leicht gestiegen. Stärker waren die Steigerungen im Tessin (1,3 Prozent) der Ostschweiz (0,6 Prozent) oder der Region Espace Mittelland (0,5 Prozent). Tiefere Angebotsmieten wurden in der Genferseeregion (-0,1 Prozent) verzeichnet.

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(Quelle: Immoscout24/IAZI)

Der Mietanstieg dürfte allerdings bald steiler werden. «Je nach Energieträger werden die Nebenkostenabrechnungen aufgrund der steigenden Erdöl- und Gaspreise für signifikant höhere Auslagen sorgen», heisst es weiter.

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