Offene Kommunikation über Gehälter ist nicht nur dann wichtig, um ungerechtfertigte Lohn-Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu verringern. Die Transparenz kann auch bei Bewerbern Enttäuschungen vermeiden.

Gehaltsunterschiede, die nicht auf Erfahrungs- oder Leistungsdifferenzen beruhen, können innerhalb von Belegschaften für Sprengkraft sorgen. Auch in Bewerbungsprozessen kann eine klare Information über die Lohnspanne für eine Position helfen, bei potenziellen Bewerbern Enttäuschungen vorzubeugen.

In den USA gibt es in einigen Bundesstaaten inzwischen die Vorschrift, dass Unternehmen für inserierte offene Stellen auch angeben müssen, wie hoch die Gehaltsspanne für die zu besetzende Position ist.

Kurz vor Inkrafttreten einer entsprechenden Regelung marschiert nun die Kreditkartenfirma American Express vorneweg. Der Konzern führt die Gehalts-Transparenz gleich auf nationaler Ebene ein, und nicht nur dort wo es vorgeschrieben ist, wie «Bloomberg» berichtet.

«Obwohl das Gesetz nur in New York City gilt, haben wir dieses Mass an Transparenz auf die gesamten USA ausgedehnt, um eine einheitliche Erfahrung für Arbeitssuchende zu gewährleisten, die ihren Platz in unserem Team finden wollen», schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.

Bessere Position bei Gehaltsverhandlungen

Lohntransparenz wird als besonders wichtig für Frauen angesehen, die oft in schlechter bezahlten Funktionen arbeiten. Sie könnten von Informationen profitieren, die ihnen helfen, höhere Gehälter auszuhandeln. Weibliche Beschäftigte verdienen in den USA nach Angaben der US-Volkszählung etwa 83 Prozent dessen, was Männer verdienen. Das Lohngefälle für Frauen hat sich demnach seit mehr als einem Jahrzehnt nicht verbessert.

Laut einer Stichprobe seien bei American Express etwa Positionen für Marketinganalyse mit einer Gehaltsspanne von 55’000 bis 105’000 Dollar pro Jahr zu besetzen oder im Sekretariat mit 38.45 bis 57.70 Dollar pro Stunde, heisst es in dem Bericht.

Transparente Citigroup

Auch die Citigroup veröffentlicht bereits bei nationalen Stellenausschreibungen Gehaltsspannen, und Microsoft will dies ab dem kommenden Jahr einführen.

Laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson vom Sommer nennen bisher nur rund 17 Prozent der befragten Unternehmen bei Ausschreibungen das Gehalt, auch wenn dies nicht gesetzlich vorgeschrieben ist.

In Kalifornien ist zudem ein Gesetz geplant, dass es Mitarbeitern ermöglicht, die Gehaltsspanne auch dann zu erfahren, wenn keine Stellenausschreibung geplant ist.

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