Der meistgesuchte Manager Deutschlands heisst Jan Marsalek. Der frühere Wirecard-COO tauchte unter, nachdem das Bilanz-Kartenhaus des Zahlungsabwicklers mit einem Loch von fast 2 Milliarden-Euro implodiert war. Nun hat er sich überraschend zu Wort gemeldet.

Der Prozess in der Kausa Wirecard gegen den früheren CEO Markus Braun und weitere Mitangeklagte läuft in München bereits seit Monaten. Doch einer der Hauptbeschuldigten fehlt: Der einstige operative Leiter (COO) Jan Marsalek ist seit Juni 2020 auf der Flucht vor den deutschen Strafbehörden. Vermutet wurde er bereits in Asien – oder in Russland.

Doch jetzt hat er über ein Schreiben seines Anwalts ein Lebenszeichen aus seinem Versteck von sich gegeben, das dem Landgericht München zugestellt wurde, wie die deutsche «Wirtschaftswoche» am Mittwoch berichtete. Darin habe Marsalrek auch zum Verfahrensverlauf Stellung genommen. Den Inhalt des Briefes wollten weder Gericht noch Staatsanwaltschaft gegenüber dem Wirtschaftsmagazin kommentieren.

Heikle «Drittpartnergeschäfte»

Laut dem Artikel geht der Anwalt in dem Schreiben nicht konkret auf die gegen den österreichischen Manager erhobenen Betrugsvorwürfe ein. Der Vorwurf gegen die Angeklagten bezieht sich vor allem auf Scheingeschäfte, die über ein «Drittpartnergeschäft» in der Bilanz verrechnet wurden. Dazu soll sich Marsalek geäussert haben und soll zu verstehen gegeben haben, dass dieses – anders als von der Staatsanwaltschaft behauptet – sehr wohl existierte.

(Bild: Keystone)

Das ist Teil der Verteidigungslinie von Markus Braun (Bild oben). Er behauptet, dass das es das Drittpartnergeschäft sehr wohl gegeben habe. Nur seien die dadurch erzielten Erträge nicht an Wirecard geflossen, sondern veruntreut worden – ohne sein Wissen.

Braun sowie zwei weiteren Führungskräften wird unter anderem bandenmässiger Betrug vorgeworfen.

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