André Helfenstein soll SIX-Präsident werden

Der frühere CEO der Credit Suisse Schweiz sitzt bereits seit mehr als fünf Jahren im Verwaltungsrat der Börsenbetreiberin SIX. Auch nach dem Ausscheiden des früheren Schweiz-Chefs der Credit Suisse nach der Übernahme durch die UBS im Juli 2024 blieb er dort auf dem Posten. Jetzt liegt er Medienberichten zufolge gut im Rennen um die Nachfolge von SIX-VRP Thomas Wellauer.

André Helfenstein soll im Rennen um den VRP-Posten bei der SIX Group der Favorit sein. Das berichtet die Nachrichtenagentur «AWP» am Mittwoch unter Berufung auf Kreise.

Ein Entscheid über die Nachfolge von Thomas Wellauer soll demnach in den kommenden Tagen fallen. Vieles deute darauf hin, dass Helfenstein bereits für den Präsidentenposten in den Startlöchern stehe, heisst es weiter. Helfenstein selbst, wie auch das Unternehmen, wollten die Gerüchte gegenüber der Agentur nicht kommentieren.

Neu besetzte Konzernleitung der SIX

SIX-Verwaltungsratspräsident Wellauer hatte im Mai 2025 angekündigt, dass er sein Amt an der Generalversammlung im Mai 2026 abgeben wird. Er hatte in den dann sechs Jahren seiner Präsidentschaft einen tiefgreifenden personellen Wandel an der Spitze der Gruppe mitgestaltet. Neun der zehn aktuellen Mitglieder der Konzernleitung wurden in dieser Zeit ernannt. Dazu zählt auch die Berufung von Bjørn Sibbern Anfang 2025 als CEO.

Helfenstein hatte bei der Besetzung des Chefpostens der fusionierten UBS/CS für die Schweiz gegen Sabine Keller-Busse den Kürzeren gezogen. Im Juli 2024 schied er bei der Grossbank aus. Den Sitz im SIX-VR hatte er noch als Vertreter der CS im Jahre 2020 angetreten, blieb dann als gewähltes Mitglied (auf drei Jahre bis 2026) in dem Gremium. Seitdem hat er bei Baloise, der Gaydoul Group und AMAG weiteren VR-Mandate übernommen. Das Mandat bei Baloise läuft nach deren Fusion mit Helvetia aus.

Im Besitz der Schweizer Banken

Die SIX gehört als zentrale Dienstleisterin des Finanzplatzes den 120 Schweizer Finanzinstituten. Der Anteil der UBS nach der Fusion beläuft sich auf knapp 35 Prozent. Auch die ZKB, Raiffeisen Schweiz, Vontobel, Pictet und die Saxo Bank Schweiz sind im Verwaltungsrat vertreten.

Die Berufung von Helfenstein als neuen VRP würde Sinn machen. Er kann als Manager, der 17 Jahre lang bei der CS gearbeitet hat, eine gewisse Unabhängigkeit vom Aktionärs-Schwergewicht UBS ausstrahlen. Zudem ist er in der Schweizer Finanzbranche ausgezeichnet vernetzt und kennt die Bedürfnisse, Anforderungen und Erwartungen, welche die Marktteilnehmer und Banken an die SIX stellen.