Versicherer stehen laut «Unfriend Coal» an vorderster Front gegen den Klimawandel. Ein Schweizer Unternehmen bekommt für seinen Einsatz gegen Kohle besonderes Lob. 

Bis 2030 muss der globale CO2-Ausstoss um 59 Prozent gesenkt werden. Und bis 2050 um 100 Prozent. Jedenfalls wenn die Klimaerwärmung auf 1.5 Grad Celsius beschränkt werden soll. Dieses Ziel gibt der Weltklimarat vor, um die negativen Folgen des Klimawandels einigermassen in Grenzen zu halten.

Dafür braucht es einen Ausstieg aus der Kohleindustrie. Und deswegen hat die internationale Anti-Kohle-Koalition «Unfriend Coal» (UC), die aus verschiedenen Umweltschutzorganisationen wie zum Beispiel Greenpeace oder DivestInvest besteht, dieses Jahr zum zweiten Mal ihre «Scorecard zu Versicherungen, Kohle und Klimawandel» veröffentlicht, für die sie selbige genau unter die Lupe nimmt.

Schweizer Versicherungen in Poleposition

Versicherungen seien aufgrund ihrer einzigartigen Position in der Lage, den nötigen Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu beschleunigen und zu verstärken, erklärt UC in einer Medienmitteilung. Ihre Rolle sei diskret, aber wesentlich in der Entscheidung, welche Projekte umgesetzt und betrieben werden könnten. Ohne Versicherungen könne heute kein neues Kraftwerk finanziert oder betrieben werden.

Und die Versicherungen in der Schweiz nehmen ihre Verantwortung laut UC wahr. Im Ranking der Scorecard (Bild unten) besetzen die Swiss Re und die Zurich jedenfalls bereits zum zweiten Mal Top-Ränge:

Versicherungen kohle

Das gute Abschneiden von Swiss Re erklärt sich laut UC dadurch, dass die Richtlinie des Unternehmens nicht nur Kohle, sondern auch Teersand und weitere extreme fossile Brennstoffe abdecke, neue wie bestehende Projekte betreffe und im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten sowohl die fakultative Rückversicherung als auch die Vertragsrückversicherung umfasse.

Grosse Lücken

Doch auch wenn der Fortschritt sich grundsätzlich sehen lassen kann, gibt es laut UC noch genug zu tun: «Der Rückzug der Versicherer aus Geschäften mit Kohle ist positiv und vielversprechend, muss jedoch noch verstärkt und vertieft werden, um eine kritische Masse zu erreichen», so der das Fazit der Organisation. Beinahe alle führenden europäischen Versicherer hätten ihre Geschäfte mit Kohle beendet oder eingeschränkt.

In den USA hingegen hätte kein einziger Versicherung Massnahmen getroffen, um den Kohleausstieg voranzutreiben. Und auch bei den europäischen Versicherern gäbe es noch erhebliche Lücken: So sei zum Beispiel die Definition von Kohleunternehmen zu eng gefasst. Ausserdem würden die von den Unternehmen eingeführten Einschränkungen manchmal für gewisse Geschäfte oder Projekte nicht gelten. Und weil viele Versicherer ihre Kohlepolitik nicht veröffentlichen würden, könne man sie meistens nicht beim Wort nehmen.

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