Der Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, Urs Rohner, hat in einem Interview seinem CEO Tidjane Thiam den Rücken gestärkt. Die CS müsse die folgenden Quartale nun liefern, forderte er aber auch.

Urs Rohner stärkt dem stark in die Kritik geratenene CEO der Credit Suisse (CS), Tidjane Thiam, den Rücken. «Ich bin – wie der gesamte Verwaltungsrat – überzeugt, dass er der richtige Mann für diese Aufgabe ist. Er hat die richtigen Mass- nahmen ergriffen und wird dies weiter tun,» sagte der Verwaltungsratspräsident der CS in einem Interview mit der «Handelszeitung» (ganzes Interview in der Printausgabe).

Auch die Investoren würden Thiams Strategie und Restrukturierungspläne unterstützen. «Da gibt es keinen strategischen Dissens», so Rohner. Er räumte aber ein, dass es bei einigen Investoren auch Fragen gäbe, «etwa was einzelne Umsetzungsschritte in der Schweiz oder in Asien betrifft.» Doch sei dies selbstverständlich.

Seit einem Jahr ist Krise

Thiam ist vor genau einem Jahr bei der Credit Suisse als neuer CEO angetreten. Drei Monate später kündigte er tiefgreifende Restrukturierungen und eine neue Struktur der Bank an. Unter anderem wird das Schweizer Geschäft in einem Börsengang abgespalten. Asien, das internationale Wealth Management sowie die Investmentbank wurden getrennte Einheiten.

Seither ist die CS in eine tiefe Krise geschlittert, der Aktienkurs fiel auf 10 Franken, die Bank musste Milliardenabschreiber vornehmen und schreibt Verluste.

Keine Kritik am VR

Auf Kritik an seiner Rolle als Verwaltungsratspräsident angesprochen, sagte Rohner, damit müsse man umgehen können. «Und auch damit, dass sie nicht immer fair ist.» Kritik am Verwaltungsrat als Gremium, welches unter seiner Führung jahrelang die Strategie unter CEO Brady Dougan unterstützt und mit Thiam eine Kehrtwendung vollzogen hatte, liess Rohner nicht gelten.

Der Verwaltungsrat habe kein «altes Mindset» sagte er. «Da muss ich widersprechen. Wir haben Wir haben früh versucht, auch mit neuen Mitliedern, Dinge anders anzugehen. Die neue Strategie ist ein Beweis dafür, dass die Vorwürfe so nicht stimmen.»

Harris Associates, einer der wichtigsten Investoren der CS, hatte sich kürzlich für Wechsel im Verwaltungsrat der Grossbank ausgesprochen.

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