Das Jahr 2017 droht zum Dammbruch bei der Erhebung von Negativzinsen durch Schweizer Banken zu werden. Die Anzahl Institute, die einen solchen Schritt planen, ist erheblich gestiegen.

Die Erhebung von Negativzinsen im Schweizer Privatkundengeschäft ist noch wenig verbreitet. Einzelne Institute haben den Schritt bereits getan, doch die Anzeichen verdichteten sich bereits im vergangenen Jahr, dass die Banken nicht länger gewillt sind, die Kosten der Negativzinsen alleine zu Schultern.

Der am Donnerstag vorgestellte Bankenbarometer des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY bestätigt diese Anzeichen. Demnach planen 35 Prozent der Schweizer Banken die Einführung von Negativzinsen im Privatkundengeschäft, wie es in einer Mitteilung hiess. Im Vorjahr seien es erst 30 Prozent der Banken gewesen.

Gesinnungswandel bei den Kantonalbanken

Bei den Kantonalbanken erwägen bereits 60 Prozent diesen Schritt, nach 20 Prozent im Vorjahr. Die Banken hätten aber auch angegeben, die Negativzinsen erst ab einem bestimmten Guthaben einzuführen oder falls die Schweizerische Nationalbank die Zinsen weiter senken sollte.

Der Gesinnungswandel der Kantonalbanken zeige, dass die Bereitschaft vieler Institute schwinde, die durch die Negativzinsen verursachten Mehrkosten alleine zu tragen, so EY.

Im weiteren hält der Bankenbarometer fest, dass über zwei Drittel der 120 befragten Banken auch in diesem Jahr eine positive Geschäftsentwicklung erwarten.

Widerstandfähig bis jetzt

Bis jetzt zeigten die Banken angesichts steigender Profitabilitätsprobleme eine relativ hohe Widerstandsfähigkeit, hiess es.

Gleichwohl erkennt EY einen beunruhigenden Gegentrend: Ein Drittel der befragten Banken schätzt den künftigen Geschäftsverlauf zunehmend negativ ein, einige rechnen mit markanten Einbussen.

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