Noch immer warten nachhaltige Investments auf den grossen Durchbruch. Das könnten ausgerechnet die Vermögensverwalter im Dienste schwerreicher Familien ändern.

Seit letztem Jahr ist die Welt aufgefordert, sich für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen – das wollen jedenfalls die von der Uno in der Agenda 2030 formulierten Ziele. Die Uhr tickt. Und noch fristen im Finanzwesen, das über gewaltige Ressourcen verfügt, nachhaltige Investments ein Nischendasein.

Doch das könnte sich ändern, ist den Resultaten einer neuen Studie zu trauen, welche die Schweizer Grossbank UBS zusammen mit dem Analysehaus Campden Wealth am Mittwoch veröffentlich hat. Jener «Global Family Office Report 2017» legt nahe, das die Vermögensverwalter im Dienste schwerreicher Dynastien zur Speerspitze für nachhaltige Investments werden.

Auf Geheiss der Millennials

Über 40 Prozent der weltweit im Report befragten Family Offices gaben nämlich an, sich stärker auf Impact Investing und nachhaltige Anlagen (ESG) zu fokussieren. 62,5 Prozent der Family Offices, die bereits in diesem Bereich tätig sind, engagieren sich über Privatinvestitionen und 56,3 Prozent über Private-Equity-Anlagen, so die Studie.

Die beliebtesten Anlagesektoren sind die in der Uno-Agenda ganz oben stehende Bildung, der Umweltschutz und die effiziente Energie- und Ressourcennutzung.

Die Family Office sind darin die Diener ihrer Herren: Erhebungen zufolge fühlt die Generation der nach 1980 Geborenen ein stärkeres Verlangen nach Beteiligungen im Bereich Impact Investing. Und gemäss dem UBS-Report erwarten 69 Prozent der Family Office innerhalb der nächsten 15 Jahre einen Vermögenstransfer an die nächste Generation.

Die Vermögensverwalter der Reichen nehmen jetzt schon den Trend vorweg – und könnten damit den ESG-Anlagen mit zum Durchbruch verhelfen.

UBS plant die Industrialisierung

Wohl nicht ganz zufällig hat die UBS in diesem Bereich einiges vor. Die Bank begnügt sich nicht mehr damit, etwa über ihre Optimus Stiftung reiche Philanthropen zu bedienen. Wie auch finews.ch berichtet, will das Institut das Geschäft mit nachhaltigen Investments künftig «industrialisieren».

Bereits sei ein Drittel aller Anlagen bei der Bank auf Nachhaltigkeits-Ziele ausgerichtet, erklärte UBS-Chef Sergio Ermotti vor wenigen Tagen. Seine Bank habe den Willen, «dieses Feld anzuführen», wie der Bankmanager erklärte. Eine weitere Grundlage für die Bank, um mit Family Office ins Gespräch zu kommen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.31%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.92%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.28%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.73%
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