Hoch geflogen, dann abgestürzt

Vergangenes Jahr kam der Absturz: Die Kosten der Expansion überstiegen die Einnahmen deutlich. Nachdem an den stolzen Wachstumszielen zulange festgehalten worden war, mussten Schoch und Leonteq-Präsident Vincenz zu Ende des Jahres kleinlaut einräumen, dass die Prognosen der Realität nicht standhielten.

Dass die Leonteq-Plattform dank Partnerschaften beliebig skalierbar sei, stimmte so nicht. Vielmehr hatten die Partnerbanken und -versicherer Schwierigkeiten, die Leonteq-Plattform zu nutzen, das Onboarding dauerte bis zu 18 Monaten.

Schlechte Corporate Governance

Zudem offenbarten sich bei Leonteq immer mehr operationelle Schwächen und eine schlechte Corporate Governance. Schoch war der Denker und Lenker von Leonteq, bei dem sowohl technologisch als auch finanziell die Fäden zusammenliefen. Im September 2016 hatte Leonteq nach einer Strategieprüfung die Geschäftsleitung auf elf Mitglieder aufgeblasen – wenige Wochen später dampfte man diese wieder auf sechs ein.

Schoch hatte derweil die Investoren mit Fintech-Geschichten und aggressiven Wachstumszahlen bei Laune gehalten. Dabei versagten sowohl Schoch als auch der Verwaltungsrat unter Vincenz kläglich bei der Guidance. Aussagen und Prognosen an einem Investorentag im November 2016 waren kurz darauf bereits wieder Makulatur gewesen.

Wieder einigermassen auf Kurs

Sowohl Schoch als auch Vincenz liessen sich von einem Überoptimismus blenden, wie sie später einräumten. Immerhin schmissen sie den Bettel nicht gleich hin, sondern brachten Leonteq in diesem Jahr operativ wieder einigermassen auf Kurs. Von der Gründungs-Crew sind noch Lukas Ruflin als Vizepräsident des Verwaltungsrats sowie Sandro Dorigo als Asien-Chairman an Bord.

Schoch hält noch 6,5 Prozent an Leonteq. Ob er nun auch verkauft, geht aus der Mitteilung vom Freitag nicht hervor.

 

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