Leonteq rechnet mit Verlust im laufenden Jahr

Leonteq rechnet für das laufende Jahr 2025 mit einen bereinigten Verlust im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Das Geschäftsmodell sei nach wie vor relativ stark von den Marktbedingungen abhängig, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Das Unternehmen hatte mit den Halbjahreszahlen im Juli einen Fahrplan für die Umsetzung der Strategie für die nächsten 12 bis 24 Monate vorgestellt. Damit soll die Profitabilität verbessert und die Kapitaleffizienz gestärkt werden. Bei der Umsetzung der Strategie habe man wichtige Fortschritte gemacht. Dazu zählt etwa der Übergang zu SA-FRTB (Standardized Approach-Fundamental Review of the Trading Book), mit einer CET1-Quote von über 15 Prozent per Ende November.

Leonteq hatte mit der Finma Übergangsregelungen vereinbart und darf bis Ende 2026 für die Berechnung der marktrisikogewichteten Aktiven den vereinfachten Standardansatz (SSA) anwenden. Man habe den Übergang zum neuen Regime in Rekordzeit im November 2025 abgeschlossen und damit deutlich vor dem geplanten Termin, heisst es weiter.

Normalisierung nach turbulentem ersten Halbjahr

Der zugrundeliegende Verlust wird auf eine deutliche Reduktion der positiven Absicherungsbeiträge zurückgeführt, trotz einer stetigen Verbesserung der Kundenaktivität. Das wird auf die Normalisierung des Marktumfeldes zurückgeführt, nach der Phase erhöhter Marktvolatilität zu Beginn des Jahres.

Die zugrundeliegenden Kosten würden dank der ergriffener Massnahmen nun tiefer ausfallen. Sie werden nun auf rund 205 Millionen Franken geschätzt. Zuvor war man von 220 Millionen ausgegangen. Die Umstrukturierung und die angekündigten regulatorischen Anpassungen dürften mit rund 10 Millionen Franken zu Buche schlagen, wie es weiter heisst.

Fortschritte im Kundengeschäft

Das Management spricht von einer Wiederherstellung des Vertrauens und einer Revitalisierung des Kundengeschäfts über alle Regionen hinweg. Im Zeitraum von Juli bis November seien mehr als 127'000 Kundentransaktionen abgewickelt worden. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum war das ein Plus von 18 Prozent. Die Zahl der emittierten Produkte wuchs um 49 Prozent auf mehr als 27'000 und das Transaktionsvolumen um 23 Prozent auf 11,9 Milliarden Franken.

Die Margen lagen in dieser Periode mit rund 60 Basispunkten unter dem Vorjahr, waren aber stabil zum ersten Halbjahr 2025, wie weiter betont wird. Die tiefere Marge wird auf eine Veränderung im Partnermix zurückgeführt.

Beschleunigung des Geschäfts

Nach den saisonal schwachen Sommermonaten habe sich das Geschäft deutlich beschleunigt. Dank dieser Entwicklung sei mit einem vergleichbaren Kommissions- und Dienstleistungsertrag wie im ersten Semester zu rechnen.

«Unsere Fortschritte im Kundengeschäft und bei der Wiederherstellung des Kundenvertrauens unterstreichen, dass unsere «ROE»-Strategie in die richtige Richtung zielt», sagt CEO Christian Spieler.

Busse in Deutschland

Die Restrukturierung soll fortgeführt werden. In Japan wurde der Verkauf der Niederlassung vereinbart und der Abschluss wird für das erste Quartal 2026 erwartet.

Zudem würden regulatorische Altfälle vor dem Abschluss stehen, heisst es weiter. In Deutschland hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wegen Verletzung der Aufsichtspflichten eine Geldbusse von 35'000 Euro verhängt. Dies stehe im Zusammenhang mit einer bereits 2023 kommunizierten Massnahme.

Suche nach neuem VRP läuft

Zudem hat Verwaltungsratspräsident Christopher Chambers angekündigt, dass er nach mehr als acht Jahren als Verwaltungsratspräsident bei der nächsten Generalversammlung nicht zur Wiederwahl antreten wird. Der Prozess zur Ernennung eines Nachfolgers laufe.